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Insektensterben ist real

Im Wochenblatt wurde in drei Beiträgen erläutert, dass das Insektensterben in keinem besorgniserregenden Ausmaß stattfindet. Zu diesem Schluss kamen Herr Kellerer und Herr Koch nach dem scheinbar oberflächlichen Studium einer Untersuchung des österreichischen Landwirtschaftsministeriums zur Entwicklung der Insektenpopulation in den letzten 30 Jahren (https://dafne.at/projekte/insektenstudie).

Der Klimawandel und das Insektensterben sind leider reale Bedrohungen. Immerhin wird in der Zusammenfassung der zitierten Insektenstudie von relativ gleichbleibenden Gesamtartenzahlen bei den österreichischen Insekten, von mengenmäßig stabilen Verhältnissen auf den Probeflächen sowie von einem veränderten Artenspektrum bei den Insekten, geschrieben. Damit war für den Leser der Zusammenfassung wohl klar, so heiß wie die Suppe nach der Veröffentlichung der Krefelder Studie und dem „Bienen-Volksbegehren“ in Bayern gekocht wurde, muss sie nach den neuen Ergebnissen aus unserem Nachbarland nun doch nicht gegessen werden. Das stimmt aber nicht: Die Rückgänge der Insekten(-biomasse) und der Verlust von Arten wurden bereits von zahlreichen Studien nachgewiesen und sind ein unwiderlegbarer Fakt. Auch die österreichische Studie stellt einen Artenverlust bei den Insekten fest. Dieser wird durch die Einwanderung von nicht heimischen Insektenarten im Zuge der Klimaerwärmung zahlenmäßig kompensiert, was wohl der Grund für die falschen Schlussfolgerungen ist. Eine Kompensation mit neuen Arten klingt nach einer guten Lösung, nicht bedacht wird jedoch, dass die zugewanderten Arten meist weniger spezialisiert sind, die gleichen Arten sich großflächig ausbreiten und gegebenenfalls zu einer weiteren Bedrohung unserer heimischen Ökosysteme werden können. Auch die in Summe gleichbleibende Individuendichte von Insekten auf den Probeflächen in Österreich scheint auf den ersten Blick vielversprechend. Tatsache ist aber, dass das „Summenspiel“ nur aufgeht, weil aufgrund des Klimawandels neuerdings zum Beispiel Heuschrecken in Hochlagen der Alpen vorkommen, wo sie bis vor Kurzem de facto keine Überlebenschance hatten. In der Langfassung der Studie werden diese Details und Einordnungen erläutert.

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