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Jagd an Heiligabend

An Heiligabend dürfen Jäger kein Wild schießen, denn sonst suchen sie Spukgestalten heim.

Weihnachten war’s, Heilig Abend, Nachmittag. Mein Großvater ging aus dem Haus, ohne ein Wort zu sagen. Das war seltsam, weil es heimlich geschah, was überhaupt nicht zu ihm passte. Er ging aus dem Haus, fort, mit dem Gewehr unter dem Arm. Auch das noch! Und er murmelte vor sich hin, hörbar nur für ihn selbst: „Ich muss einen Hasen schießen! Ich muss einen Hasen schießen!“ Das war damals in der Zeit kurz nach dem Krieg und, nebenbei bemerkt, die Leute waren furchtbar arm und noch dazu tummelten sich viele kleine Kinder im Haus. Und – heute kann man es ja sagen, ein kleiner Wildschütz steckte schon immer ein wenig in ihm.

Einen Hasen wollte er schießen, seiner Familie eine Freude bereiten, wenn sie für den Heilig Abend einen wohlschmeckenden Hasenbraten serviert bekam. Er ging in den Wald und suchte seinen Unterstand auf, den er schon öfter benutzt hatte. Er setzte sich auf einen Baumstumpf, legte das Gewehr an und wartete, bis sich ein Hase sehen ließ. Er saß lange, er wartete lange. Dunkelheit schlich schon durch die Bäume und er war nahe daran, seinen Plan aufzugeben. Ein Geräusch, ganz leise. Da! – Da vorne! Ein paar Schritte nur von seinem Unterstand entfernt – ein Hase! Er legt sein Gewehr an, zielt und schießt. Er schießt genau, das weiß er und er trifft den Hasen mitten ins Herz. Er ist sich ganz sicher. Aber was ist da los? Das gibt es doch nicht! Der Hase fällt nicht um! Der läuft munter weiter! Und – ja das kann doch nicht wahr sein! – der Schuss ist noch kaum verklungen, werden die Hasen um ihn herum immer mehr – mehr und mehr – rundherum – Hasen über Hasen – vor ihm, hinter ihm, neben ihm. Er weiß sich nicht mehr zu helfen, kriegt es mit der Angst zu tun und schießt und schießt wie wild um sich. Doch jedes Mal, wenn er zum Schießen anlegt, fängt er zu zittern an und er schießt hinein in die Bäume oder in die Luft – aber einen Hasen trifft er nicht. Es dauert und dauert. Irgendwann – das Gefühl für die Zeit hatte er längst verloren – tönen die Kirchenglocken aus dem Nachbardorf durch den Wald. Mit einem Schlag waren die Hasen, so schnell, wie sie gekommen waren, wieder verschwunden. Als wäre überhaupt nichts geschehen, so schien es ihm. Weg! Nichts wie weg! Und er rannte und rannte, stolperte und fiel, raffte sich auf und rannte weiter, bis er endlich nach Hause kam. Erst als er in der Stube angekommen war, beruhigte er sich ein wenig. Er merkte jedoch schnell, dass er bei der Flucht aus dem Wald sein Gewehr verloren hatte. Das hat er, so viel sei verraten, nie mehr gefunden.

Und die Quintessenz der Geschichte: So ergeht es jedem, der ungeschriebene Gesetze umgeht und „heilige“ Tage nicht in Ehren hält.

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