Nachhaltig in die Zukunft
Wie vielschichtig sich der Bereich Erneuerbare Energien darstellt, wurde beim traditionellen CARMEN-Symposium am 3. und 4. Juli deutlich: Die rund 50 Vorträge, aufgeteilt in neun Fachblöcke, besuchten knapp 280 Teilnehmende und nutzten die Gelegenheit zum Netzwerken. Hier ein kurzer inhaltlicher Abriss des jeweiligen Themenblöcke:
- Innovative Energiespeichermöglichkeiten: Zwar stellt ein zentrales Element der Energiewende der Ausbau volatiler Erzeugungsformen wie Windkraft und Photovoltaik dar. Im Zuge dessen gewinnt die Frage zunehmend an Bedeutung, wie den tageszeitlichen und auch saisonalen Schwankungen bei der Stromerzeugung aus diesen Energiequellen durch effiziente Speicherung begegnet werden kann. Im Rahmen dieses Fachblocks Innovative Energiespeichermöglichkeiten wurden aktuelle Entwicklungen und zukünftige Potenziale sowohl von Stromspeichersystemen als auch von thermischen Speichern eingeordnet und beispielhaft verschiedene Anwendungskonzepte vorgestellt.
- Rahmenbedingungen nachhaltiger Biomassenutzung: Das Konzept der Nachhaltigkeit und nachhaltiger Entwicklung gibt uns Orientierung für den Erhalt der Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft. Die Umsetzung unserer Ziele soll ökologisch verträglich, wirtschaftlich leistungsfähig und sozial gerecht vorangehen. Wichtige Bausteine sind Rohstoffeffizienz, Kreislaufwirtschaft, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien. Biomasse, insbesondere Holz, spielt eine Schlüsselrolle als Rohstoff und Energieträger. Die Fachtagung befasste sich mit den klimapolitischen Rahmenbedingungen, der Rolle der Land- und Forstwirtschaft in der Klimapolitik, dem Beitrag der Moore zum Klimaschutz und erörterte Grundsatzfragen und Perspektiven rund um die Bereitstellung von Wärme und Kälte aus Biomasse sowie um Nachhaltigkeitsaspekte der Holzenergie.
- So geht Wasserstoff – Projekte und Umsetzungsbeispiele: Wasserstoff sei die Zukunft. Wichtig dabei: Innovationen, Kooperationen und Umsetzung – dies betonte Katherina Reiche, Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrates der Bundesregierung beim „her.summit 2022“. Dass Wasserstoff vielseitig einsetzbar ist, Sektoren koppelt und Energie über lange Zeiträume speichern kann, steht außer Frage. Dass viel Hoffnung auf das kleinste und leichteste Element unseres Universums gesetzt wird, hört man regelmäßig nicht nur in den Fachmedien. Doch wie die Praxis aussehen kann, welche Projekte im Bereich Erzeugung, Speicherung und Verwertung bereits umgesetzt sind und als Blaupause dienen können, zeigte dieser Fachblock an konkreten Projekten und Umsetzungsbeispielen auf.
- Wärmenetze der Zukunft – Förderung und Instrumente: Ohne den Ausbau erneuerbarer Nah- und Fernwärme wird Deutschland die gesteckten Klimaziele im Gebäudesektor nicht erreichen. Bis zum Jahr 2030 strebt die Bundesregierung daher eine Verdopplung des Anteils an der Wärmeversorgung auf 30 % an. Kommunen und Planer haben die Aufgabe, geeignete Gebiete für den Aufbau einer leitungsgebundenen Wärmeversorgung zu definieren und die lokal vorhandenen nachhaltig verfügbaren Energiequellen optimal zu kombinieren. Aber es gibt noch weitere Herausforderungen: In deutschen Fernwärmenetzen fließen derzeit nur 18 % erneuerbare Wärme – Erdgas und der Energieträger Kohle dominieren den Markt. Energieversorger müssen daher ihre Netze dekarbonisieren und auf niedrigere Systemtemperaturen umzustellen, um erneuerbare Wärmequellen nutzbar zu machen.
- Zirkuläre Konzepte für Bauen, Energie und Produktion: Die weltweite Nachfrage nach Ressourcen steigt weiterhin steil an und verschärft damit die Herausforderungen, die der Klimawandel, die Verknappung natürlicher Rohstoffe und die Verschmutzung der Umwelt uns stellen. Eine zirkuläre Wirtschaft hat das Potenzial, natürliche Ressourcen zu schonen, sie nach ihrer Nutzung zurückzugewinnen und damit weitestgehend im technischen Kreislauf zu halten. Der CARMEN-Fachblock zeigte, welche zirkulären Konzepte in den Bereichen Bauen, Produktion und Energieerzeugung entwickelt werden und in Zukunft noch mehr Bedeutung bekommen. Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen beschäftigten sich dabei mit folgenden Fragen: „Wie können Baustoffe im Kreislauf gehalten werden?“, „Welches Konzept gibt es für die Zirkularität bei Anlagen zur Erzeugung und Speicherung von Erneuerbaren Energien?“ und „Wie kann es gelingen, dass bei vielen Industrieprozessen entstehende Treibhausgas CO2 wieder für die Produktion neuer Produkte nutzbar zu machen?“
- Windenergie – Aktuelle Entwicklungen: Die Windenergie spielt eine essenzielle Rolle zur Erreichung der energiepolitischen Ziele. Die Bundesregierung hat im Zuge dessen einige gesetzliche Neuerungen beschlossen, um den Ausbau der Windenergie an Land zu beschleunigen. Daher stellt sich die Frage, was diese Änderungen bedeuten und wie diese anzuwenden sind. In Würzburg erläuterten die Experten die gesetzlichen Aspekte und welche Unterstützungen beim Bau einer Windkraftanlage für Kommunen möglich sind. Zudem wurde das Thema Akzeptanz betrachtet und welche Entwicklungen hier zu beobachten sind.
- Power-to-X – Potenziale und Projekte: Grüner Strom spielt eine Schlüsselrolle für das Gelingen der Energiewende, sowohl national als auch international. Doch damit dieser auch in allen Bereichen Anwendung finden kann, sind Technologien nötig, um die verschiedenen Sektoren zu koppeln. Aus grünem Strom lassen sich beispielsweise grüne Gase, Kraftstoffe oder Chemikalien herstellen, welche essenziell für die Defossilisierung und Dekarbonisierung der Industrie und auch des Alltags sind. Diese und weitere Technologien werden als Power-to-X-Technologien bezeichnet. Es gibt vielversprechende Potenziale, doch wenige Projekte finden bereits praktische Anwendung.
- Umsetzungsstrategien nachhaltiger Biomassenutzung – Energie, Produkte, Boden: Die angestrebte Transformation zu einer biobasierten Wirtschaft kann nur mit dem Einsatz von Biomasse gelingen. Deren Bereitstellung und Nutzung ist in Anbetracht begrenzter natürlicher Ressourcen an Nachhaltigkeitskriterien geknüpft. Auf Anbauflächen ist etwa eine Konkurrenz zu anderen Maßnahmen zum Schutz von Klima und Biodiversität zu vermeiden. Konzepte wie Carbon Farming und Agroforstsysteme ermöglichen letztere mit der Biomasseerzeugung synergetisch zu verknüpfen. Um eine Verwendung biogener Rohstoffe nachhaltig zu gestalten, sind eine effiziente, vollständige Verwertung sowie Kaskadennutzung von zentraler Bedeutung. Das Ziel ist die Gewinnung von Energie, Grund- und Werkstoffen bis hin zu komplexen Chemikalien, so das Fazit der Fachexperten. So präsentierte die Fachreferenten verschiedene Umsetzungsstrategien nachhaltiger Biomassenutzung. Die vorgestellten Beispiele spannten einen Bogen von landwirtschaftlicher Produktion, Verarbeitung in Bioraffinerien bis hin zu Erzeugnissen wie Pflanzenkohle und Fasern.
- Nachhaltige Gebäudekonzepte für Kommunen: Kommunen tätigen eine Vielzahl an Investitionen in den Bau und Betrieb von Gebäuden. Ob Schulen, Kindergärten, Betriebsgebäude oder öffentliche Räume, Kommunen sind über den gesamten Lebenszyklus für deren Gestaltung, Instandsetzung und Betrieb verantwortlich. Vor dem Hintergrund, dass der Gebäudesektor einen erheblichen Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß hat, kann ein nachhaltiges Bauwesen einen maßgeblichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Dies zeigte dieser spezielle Fachblock durch Beispiele aus der Praxis auf. Man wolle Impulse setzen zu nachhaltigen kommunalen Gebäudekonzepten, um das Klimaschutzpotenzial in diesem Bereich zu erschließen.
Fazit: Der Bereich Erneuerbare Energien ist sehr vielschichtig, das spiegelt sich im breit gefächerten Fachprogram. Bei der gut organisierten CARMEN-Veranstaltung war das Programm wieder so aufgebaut, dass die Teilnehmenden zwischen den einzelnen Vorträgen bzw. Fachblöcken wechseln konnten. Zudem gab es zwei Plenarvorträge: Prof. Thorsten Müller von der Stiftung Umweltenergierecht erörterte die Fragestellung ,,Kann das Energierecht Zeitenwende? – eine Einordnung zu Lernprozessen und Entwicklungslinien im Recht‘‘. Und im Anschluss beleuchtete Prof. Achim Wambach von dem ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim, das Thema ,,Klimaschutz muss sich lohnen‘‘.
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