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Alle Bioenergieträger ins Boot holen

Ausgleichende Wirkung bei „windstiller Nacht“: Biogasanlagen, Biomethan-BHKW und Holz(heiz)kraftwerke können dann einspringen, wenn wenig Strom im Netz.

Das Bundeswirtschaftsministerium hat kürzlich Fortschritte bei der Erarbeitung ihrer Kraftwerksstrategie verkündet. Unter anderem habe man sich mit der Europäischen Kommission darauf geeinigt eine Förderung von Erdgaskraftwerken mit einem Umfang von bis zu 15 GW auszuschreiben, die dann bis spätestens 2035 vollständig auf Wasserstoff umgestellt werden müssen. Zudem veröffentlichte die Bundesregierung ihren Entwurf für eine Fortschreibung der nationalen Wasserstoffstrategie. Ziel der Novelle ist u. a. die geplante Ausweitung der Wasserstoffproduktion in Deutschland. Die Bioenergie-Verbände vermissen die konsequente Einbeziehung der erneuerbaren Energiequellen, wie Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüros Bioenergie, dazu in ihrer Stellungnehme erläuterte.

Bioenergie kannStrom flexibel liefern

Bereits Ende 2021 stellte die Strommarktdesign-Studie der Fraunhofer Institute für Energiewirtschaft und Netzbetrieb sowie Solare Energiesysteme im Auftrag des Bundesverbandes Erneuerbare Energie e. V. ein Strommarktdesign der Zukunft vor, welches bei konsequentem Ausbau eines flexiblen Backups sowie Speichertechnologien kaum noch auf Wasserstoff-Spitzenlastkraftwerke setzen muss. „Biogasanlagen, Biomethan-BHKW und Holz(heiz)kraftwerke springen nämlich dann ein, wenn wenig Strom im Netz ist und übernehmen so bereits heute in großem Maße einen Ausgleich fluktuierender Erneuerbarer Energien“, betont Sandra Rostek. Laut den Ergebnissen der Studie könnte z. B. die Kraftwerkskapazität von Biogasanlagen durch eine konsequente Flexibilisierung und ohne zusätzliche Biomasse von heute 6 GW auf bis zu 12 GW in 2030 angehoben werden. Durch den Zubau von weiteren Speichern und Motorkapazitäten wären laut dem Bioenergieverband bis 2050 sogar bis zu 24 GW flexibler Leistung möglich, wie Sandra Rostek hervorhob: „Dabei ist die Nutzung bereits bestehender Anlagenkapazitäten volkswirtschaftlich deutlich günstiger als der Neubau großer Wasserstoffkraftwerke und sollte als wichtiges Element einer Kraftwerksstrategie mitgedacht werden.“

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