Fungizidschutz auch bei geringem Krautfäuledruck

Steffen Wagner, LfL Pflanzenschutz, Freising

14. Juli 2023

Krautfäule-Monitoring Als Folge des heißen und trockenen Wetters verharrt im Vergleich zur Vorwoche der ermittelte Befallsdruck von Simphyt 3 in Franken und der Oberpfalz weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. Das entspricht einem Spritzabstand von 13 bis 15 Tagen. In Südbayern bewegt sich der berechnete Befallsdruck von mittel bis sehr niedrig. Ohne einzukalkulierende Zu- und Abschläge, wie z. B. bei stärkerem Niederschlag, beträgt hier der Spritzabstand 9 bis 15 Tage. Dort, wo lokal stärkere Niederschläge auftraten, ist der empfohlene Spritzabstand um bis zu 2 Tage zu verkürzen.

Lokalsystemische Fungizide sind an den Standorten zu empfehlen, wo es zu häufigeren und stärkeren Niederschlägen kam. Dies gilt insbesondere dann, wenn es in den folgenden Tagen kühler wird. In befallsfreien Schlägen mit abgeschlossenem Krautwachstum können auch leistungsstarke Kontaktfungizide zum Einsatz kommen. Nur in Ausnahmefällen – auf Standorten mit rasch abtrocknenden Böden und wenig Niederschlag – genügen u. U. die günstigeren Kontaktfungizide zur Phytophthorabekämpfung.

Zur Ausschöpfung der vollen Fungizidleistung ist bei fortgeschrittener Entwicklung des Kartoffelkrautes eine Wasseraufwandmenge von 400 l je ha notwendig. Laubstarke Sorten wie Agria erfordern sogar 500 l je ha Wasser. Nur so ist eine ausreichende Benetzung der Pflanzenteile im unteren Bereich der Kartoffelstauden zu gewährleisten. In Schlägen mit Phytophthorabefall sind die aufgeführten Wasseraufwandmengen beim Fungizideinsatz ein Muss. Zudem sollten Pflanzenschutzmaßnahmen für eine optimale Wirkung nur unter 25 °C und bei einer Luftfeuchte von über 40 % durchgeführt werden. Zahlreiche Kartoffelbestände haben das Entwicklungsstadium „Ende der Blüte“ erreicht. In den Kartoffelschlägen sind derzeit meist ein bis drei Fungizidbehandlungen zur Krautfäulebekämpfung durchgeführt wurden.

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