Stahl statt Spritze

So ein nasses Frühjahr wie heuer zeigt wieder einmal sehr deutlich, dass die mechanische Unkrautregulierung nicht so einfach umzusetzen ist und sehr stark wetterabhängig ist. Man muss die Bestände immer gut im Blick haben und möglichst frühzeitig mit Striegel und Co. ins Feld fahren. Aber der muss Boden genügend abgetrocknet und somit schüttfähig sein, damit die mechanischen Geräte ihre unkraut- bzw. beikrautreduzierende Wirkung entfalten können. Und wenn es zu nass ist, besteht die Gefahr, dass nach dem Striegel- bzw. Hackgang die Unkräuter wieder auf den feuchten Boden weiterwachsen.

Ganz anders bei den zunehmend langen Trockenphasen. Dann spielt eine ausreichende Wasserversorgung eine immer wichtigere Rolle: Denn ein wichtiger Nebeneffekt von Hacke und Striegel ist die Durchlüftung des Bodens sowie die Brechung von Kapillaren. Das wirkt sich positiv auf die Hitzeregulation des Bodens, die Mineralisation im Frühjahr und die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens aus. Vor allem in Region mit schweren Böden ziehen die Hacken besser in den Boden ein und funktionieren damit zuverlässiger als Striegeln. In Trockenphasen ist der Wasserspareffekt in den letzten Jahren der wichtigste Faktor für den Ertrag. Beim Striegeln kommt es sehr viel mehr als beim Hacken auf den richtigen, frühen Zeitpunkt der Maßnahme an.