Fürs Leben gelernt

Bei Max Eggensberger ist es erst ein paar Wochen her, bei seiner Oma Rosemarie immerhin 56 Jahre: Doch wenn sie vom Herrschinger Grundkurs erzählen, ist bei beiden dieselbe Begeisterung über diese Zeit zu spüren. Bei Rosemarie Eggensberger aus Hopfen am See (Lks. Ostallgäu) ist die Freude darüber vielleicht sogar noch ein bisschen größer, schließlich war es 1967 alles andere als selbstverständlich, dass junge Frauen eine Weiterbildung machen konnten.

„Ich hatte ein Riesenglück mit meinem Vater. Ihm war Bildung, egal ob für Sohn oder Tochter immens wichtig“, erzählt sie. Vielleicht weil er selbst einst die Landwirtschaftliche Fachschule in St. Ottilien besuchte und von diesen Erfahrungen in seinem Beruf als Landwirt ein Leben lang profitierte. Rosemarie half als junges Mädchen nach dem Schulabschluss nicht nur auf dem elterlichen Hof in Bernbeuren am Auerberg mit. Sie absolvierte dort sogar eine Ausbildung in der ländlichen Hauswirtschaft und ging zudem für ein Jahr in die Fremdlehre nach Vorderburg im Oberallgäu.

Anschließend schloss sie noch die Landwirtschaftsschule in Kaufbeuren ab. Sie hätte immer einen Plan gehabt, sagt Rosemarie über ihren Ausbildungsweg und das große Bedürfnis nach Bildung. Zu diesem Plan gehörte auch der Bäuerinnenkurs in Herrsching. Über diesen Kurs hatte die junge Frau vor allem aus der Landjugend schon viel gehört. Und da wollte sie hin.