Weniger Betriebe, weniger Leistung – ist das die Zukunft?

„Wir haben beim Fleckvieh zwar die besten Nutztiere, aber wenn die Entwicklung so weiter geht, dann stehen wir von einer Zäsur, die wir noch nicht abschätzen können“, sagte der 1. RZV-Vorsitzende Erich Pilhofer. Wenn jetzt noch von einer weiteren Halbierung der Nutztierbestände gesprochen werde, sollten die Alarmglocken läuten. Pilhofer: „Man hat fast den Eindruck, die Tierhaltung soll abgeschafft werden.“

Er und der Vorsitzende des Milcherzeugerrings, Josef Bauer, wiesen auf die enormen Kostensteigerungen hin und beklagten, dass durch überzogene Forderungen die Bedingungen in allen Produktionsbereichen erschwert werden. Es sei eine verlogene Doppelmoral, wenn man in Deutschland die Standards hoch setze, dies bei den Importen aber egal sei. Bauer: „Wir Landwirte brauchen ein klares Bekenntnis der Politik für den Erhalt der bäuerlichen Familienbetriebe.“

Die Zahl der Milcherzeugerbetriebe ging um 92 auf 2047 zurück und alle Anzeichen deuten, so Zuchtleiter Dr. Thomas Nibler, darauf hin, „dass man heuer unter die 2000er Grenze falle. In den Ställen stehen 117 219 (–391) Kühe. Stark zurückgegangen ist die Leistung auf 8213 kg, 350 weniger als im Jahr zuvor. Ausschlaggebend waren die großen Probleme in Menge und Qualität bei Mais und Grünfutter, verursacht durch geringe Niederschläge und große Hitze.