Özdemirs Showbühne

Köstritzer? Das ist doch eine Biermarke aus Thüringen. Gemeint hatte Özdemir natürlich Elisabeth Köstinger, seine Amtskollegin aus der Alpenrepublik. Doch wer weiß, welches Bier der deutsche Agrarminister am Wochenende genossen hatte, möglicherweise gar zu ausgiebig?

Bemerkenswert ist, wie der noch immer frische Agrarminister Özdemir inzwischen die europäische Politik-Bühne bis auf den Köstritzer-Ausrutscher nutzt, um showträchtig seine grüne Agrarpolitik zu verkaufen. Es fällt aber auf, dass er zum Beispiel bei der Allianz zur Herkunftskennzeichnung vor allem zuerst die Vorteile und die Transparenz für Verbraucher erwähnt, bevor er zu den Bauern kommt. Mehr Wertschöpfung sollen EU-weit einheitliche Regeln für Bäuerinnen und Bauern bringen. Mag sein, falls die Verbraucher für Lebensmittel, die in Deutschland erzeugt und hergestellt wurden, tatsächlich auch die Kassen in den Supermärkten und auf den Höfen klingeln lassen. Wenn Özdemir vom Nutzen der Herkunftskennzeichnung überzeugt ist, warum setzt er sie nicht schon auch frühzeitig in Deutschland um?

Lieber will Berlin abwarten, was aus Brüssel kommt, verkündete kürzlich seine Staatssekretärin. Dabei mahlen die Mühlen in Brüssel sehr langsam und auch das EU-Parlament will von einer obligatorischen Kennzeichnung bis jetzt nix wissen.