Grüner Strom im schwarzen Moor

Am 21. Juli 2021 hielt der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder eine bemerkenswerte Regierungserklärung im Bayerischen Landtag mit dem Titel „Klimaland Bayern“. Darin sprach er von epochalen Veränderungen und verwies auf die Dringlichkeit, beim Thema Klimaschutz schneller voranzugehen. Die Stoßrichtung war damit vorgegeben und im neuen Klimagesetz wurde das Ziel deutlich formuliert: Bayern soll bis spätestens 2040 klimaneutral werden.

Im Sonnenland Bayern ist die Photovoltaik (PV) ein zentraler Baustein der Energiewende. Zunehmend entstehen große Anlagen auf Freiflächen und wirtschaften ohne EEG-Vergütung. Stattdessen werden private Stromlieferverträge, sog. Power Purchase Agreements (PPA), abgeschlossen. Beim PV-Ausbau spielen mittlerweile auch landwirtschaftlich intensiv genutzte Nieder- und Anmoorflächen eine Rolle.

Die Flächen machen einen Großteil des altbayerischen Donaumooses zwischen Ingolstadt, Neuburg und Schrobenhausen aus und sind das größte Niedermoor in Süddeutschland. Sie wurden vor über 200 Jahren entwässert und besiedelt. Seitdem werden sie vor allem landwirtschaftlich genutzt. Diese Moore sollen als natürlicher CO₂-Speicher zum Klimaschutz beitragen und, sofern geeignet, auch zur Stromerzeugung mit PV-Anlagen genutzt werden.