Kombihaltung: SPD fordert Nägel mit Köpfen
In einem Antrag, der demnächst im Agrarausschuss auf der Tagesordnung steht, fordert sie eine „gesetzliche Normierung der Kombihaltung als tierschutzgerechte Haltungsform“. Im Vorfeld soll erforscht werden, unter welchen Voraussetzungen Kombihaltung tierschutzgerecht ist. Die Definition der Kombihaltung durch die Marktakteure sei nicht geeignet, den Betrieben dauerhaft Sicherheit zu geben, heißt es im Antrag.
Im Mittelpunkt dieser Definition steht der Umfang an Bewegung für Milchkühe. Grundsätzlich müssen die Kühe an insgesamt mindestens 120 Tagen im Jahr Bewegung erhalten. Bewegung heißt dabei Laufhof, Weide oder Buchten, in denen sich die Tiere zwei Stunden am Tag frei bewegen können. Wenn Betriebe im Stall besondere Tierwohl-Maßnahmen nachweisen können, reichen insgesamt mindestens 90 Tage im Jahr Bewegung aus. Die Landesanstalt für Landwirtschaft hat laut Agrarministerium fachlich an dieser Definition der Kombihaltung durch die bayerische Milchwirtschaft mitgearbeitet.
Für den Agrarexperten der Freien Wähler (FW), Leopold Herz, ist der SPD-Antrag „grundsätzlich nicht verkehrt“. „Ich halte es für sinnvoll, die Kombihaltung gesetzlich anzuerkennen, aber dazu braucht es keine Forschung“, sagte er. Auch in der Koalition aus CSU und FW liefe derzeit die Abstimmung über einen Antrag mit dem Ziel, „dass die Kombihaltung Bestand haben muss“.
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