Mehr trommeln wegen teurer Energie

Deutliche Worte zur drohenden Energiekrise wählte BBV-Präsident Günther Felßner beim Ackerbauabend bei der Woche der Erzeuger und Vermarkter in Herrsching. Man frage sich, ob die Bundesregierung hier so schlecht beraten sei oder ob sie nicht auf ihre Berater höre. Gerade würden vor allem im Energiebereich neue Abhängigkeiten geschaffen, anstatt die inländische Versorgung zu stärken. In der Regel würden relevante Branchen bei Schwierigkeiten gestützt, bei der Landwirtschaft merke man davon aktuell jedoch nichts. Die Herausforderungen, etwa durch die Agrarreform, würden im Gegenteil sogar steigen.

Gerichtet waren diese Fragen an die Expertin des Abends, Ph. D. Sylwia Bialek. Sie ist Referentin für Umwelt- und Energiepolitik im wissenschaftlichen Stab des deutschen Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Bialek bestätigte, dass sie es von ihrer volkswirtschaftlichen Perspektive aus auch wahrnehme, dass die Landwirtschaft in der Energiekrise wenig politische und öffentliche Aufmerksamkeit erhält. Sie rief dazu auf, intensiver darauf hinzuarbeiten, dass gewisse Agrarprodukte als relevant eingestuft und gestützt werden. Vorhaben wie der geplanten Gewinnabschöpfung bei Biogasanlagen erteilte Bialek eine Absage. Ihr Gremium habe der Bundesregierung mitgeteilt, dass dies nicht der richtige Weg sei.