„Das wird ein bitteres Jahr“
Vor einem Jahr noch jubelte man bei den beiden fränkischen Hopfenpflanzerverbänden über Spitzenergebnisse, sowohl bei der Menge wie bei der Qualität. Heuer muss man wohl einen Absturz hinnehmen, so das ernüchternde Ergebnis zweier Hopfenbegehungen.
„Wir durchwandern ein Tal der Tränen“, sagte der Vorsitzende des Spalter Pflanzerverbandes Friedrich Kolb, während die Sonne vom blauen Himmel unbarmherzig auf die Reben niederbrannte. Auch Markus Eckert, der Vorsitzende der Hopfenpflanzer aus dem Hersbrucker Gebirge sagt, es sei nicht nur zu heiß, sondern auch viel zu trocken. Das Jahr zeige, dass das Thema Bewässerung bei Sonderkulturen weiter an Bedeutung gewinne. „Hinter uns liegt eine Phase der Überproduktion“, sagte Kolb. „Aber wir haben noch gesunde Betriebe und tolle Marktpartner“. Der Hopfen werde reichen und es werde genügend Bier geben, ist seine klare Botschaft. Ob die Erzeuger aber mit einem blauen Auge davon kommen, das müsse sich erst noch zeigen.
„Ab Juni mussten die Gewächse gnadenlos dursten“, sagte Wolfgang Jank, Geschäftsführer des Spalter Hopfenpflanzerverbands und der Hopfenpflanzer aus dem Hersbrucker Gebirge. Die schlechten Ernteerwartungen seien einschneidend für die Betriebe, weil die Kosten etwa für Diesel und Personal dramatisch angestiegen seien. Pflanzenschutz kam dank der Hitze weniger zum Einsatz. „Aber das ist nur ein schwacher Trost für die Ernteausfälle. Das wird ein bitteres Jahr!“ ist sich die Führungsspitze einig. Laut Wolfgang Jank sind die ersten Gärten bereits geerntet. „Die Qualität müssen wir abwarten“, sagte er. Deutliche Einbrüche bei der Menge sind weniger durch lokale Hagelschläge bei Speikern verursacht, als durch Hitze und Trockenheit.
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