Hast Du im Leben geliebt?

Vielleicht erinnern sich die Älteren daran: Da wurde einem die Hölle heiß gemacht. Das ist vorbei und das ist gut so! Aber ist damit die Sache erledigt, dass wir uns alle einmal vor Gott verantworten werden?

In der Tat: Gott ist die Liebe. Aber wenn man das Gericht verschweigt, wird unser Glaube nicht menschenfreundlicher, sondern bedeutungslos. Mit dem Gericht wird der Mensch in seiner Entscheidungsfreiheit ernst genommen. Es zeigt uns, dass nicht alles, was wir ausrichten und anrichten, vor Gott bestehen kann. Nicht nur die Liebe, auch die Gerechtigkeit ist stärker als der Tod. Und wer möchte nicht, dass am Ende wirklich und ehrlich Gerechtigkeit herrschen soll?

Wie wir uns heute entscheiden, was wir heute tun oder lassen, das hat Gewicht. Es ist nicht gleichgültig, ob wir geschwiegen oder den Mund aufgemacht haben. Denn die eigentliche Dramatik des Gerichts liegt vor unserem Tod, im gegenwärtigen Leben. Wir tragen Verantwortung für unser Leben und für das Leben anderer. Die Sache Gottes ist nicht nebenher zu erledigen. „Bemüht euch mit allen Kräften durch die enge Tür zu gelangen...“ hören wir im Sonntagsevangelium.