Es fehlt an allen Ecken und Enden

Kaum steckt ein Frachter im Suezkanal fest, geht nicht mehr viel. Oder die Hafenarbeiter in merkwürdigen Städten – die sich für unsere Ohren wie ein alter Karatefilm anhören – streiken. Dann fehlen Container und Lkw-Fahrer und das „just in time“- und „Zeit ist Geld“-Denken gerät an seine Grenzen.

Wir haben es deutlich übertrieben. Die Frage ist aber, wer hat was übertrieben? Es scheint einen unsichtbaren Sog zu geben, in dem alle mitgerissen wurden und werden. Keiner geht voran, und alle folgen. Ein komisches Völkchen, diese Menschen. Auf alle Fälle scheint der Gipfel dieses Immer-Höher-Schneller-und-Weiter-Systems überschritten zu sein. Es geht bergab mit dem System. Das muss aber jetzt nicht unbedingt ein Nachteil sein. Denn das System war nicht zu allen nett. Wo etwas endet, entstehen neue Freiräume. Der Übergang dorthin ist aber meistens gruselig, weil die Profiteure des alten Systems sich in ihre Machtstrukturen verbeißen wie tobsüchtige Bullterrier. Bitte loslassen, meine Herren Despoten und Renditegeier. Das, was nachher kommt, sollte für alle passen.

Nicht besonders nett war das System zu den Landwirten. Immer mehr Druck und Effizienzzwang, dass es raucht. Jetzt sollte es für alle Beteiligten heißen: Runter vom Gas. Wer ständig läuft, weiß nicht, wo er steht.