Drohne oder Chemie: Nicht nur Schwarz nur Weiß

Wer fachlich nicht so tief drinsteckt, wird sich wohl leicht zu einer Zustimmung motivieren lassen. Sie, liebe Leser, haben aber sicher schon einige Gegenargumente im Kopf – denn Sie sind es längst gewohnt, Dinge nicht nur von einer Seite zu betrachten. Der Pflug als Waffe gegen den Zünsler, schön und gut – aber wie sieht es dann mit dem Bodenschutz aus? Wer im Flachland wirtschaftet, wird das anders bewerten als ein Ackerbauer mit vorwiegend hängigen Flächen. Und jemand, der dem Pflug schon vor Jahren abgeschworen hat, wird das wieder anders sehen als einer, der den Pflug regelmäßig anhängt.

Über das Für und Wider lässt sich auch beim Insektizideinsatz gegen den Zünsler diskutieren. Mit regelmäßig über 90 Prozent bringt er nicht nur sehr gute, sondern auch verlässlich hohe Wirkungsgrade. Andererseits wird der Mais von weiten Teilen der Bevölkerung ohnehin schon kritisch beäugt, da braucht es nicht noch unbedingt eine zusätzliche Fahrt mit der Spritze. Angesichts der Außenwirkung, aus persönlicher Überzeugung oder auch mit Blick auf die forcierte Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes, mag da so manchem die biologische Bekämpfungsvariante mit Trichogramma-Schlupfwespen als die schlauere Wahl erscheinen. Wirtschaftlich interessant wurde das Verfahren erst durch die Ausbringung der weißen Kugeln per Drohne. Mittlerweile wird es auch über das Kulap gefördert. Der Haken an der Sache: Im Schnitt der Jahre liegen die Wirkungsgrade nur zwischen 60 und 70 Prozent – und unterliegen größeren Schwankungen.