Löwenzahn liefert Kautschuk

Angepasst an unser Klima, nennenswerte Mengen Kautschuk im Milchsaft und nach der Aussaat in einem Jahr erntereif – es spricht viel dafür den Russischen Löwenzahn als Rohstoffquelle für Kautschuk näher ins Auge zu fassen. Die Pflanze kann auf der Suche nach Alternativen zur Kautschukgewinnung, die auch auf heimischen Feldern umgesetzt werden können, das Ziel sein. Derzeit wird Naturkautschuuk vor allem aus Kautschukbäumen gewonnen, die die Substanz absondern, wenn sie angeritzt werden.

Schon seit 2012 ist das Julius Kühn-Institut (JKI) federführend in die Anbauforschung zum Russischen Löwenzahn (Taraxacum koksaghyz) eingebunden. „Im Gegensatz zum Gummibaum kommt Russischer Löwenzahn hervorragend mit den Bedingungen unseres gemäßigten Klimas zurecht und er benötigt keine zusätzliche Düngung“, sagt die JKI-Forscherin Katja Thiele, wenn es um die Vorteile des Löwenzahn geht. Dazu kommt die Anpassung an das gemäßigte europäische Klima und dass er hier schnell erntereif wird, aber auch marktbestimmende Argumente: So könne der börsennotierte Rohstoff umweltfreundlicher produziert und unabhängiger vom internationalen Handel genutzt werden.