Haltungsstufe 2 am Start
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Molkereien auf die Finger schauen
Die Pfeile am Milchmarkt zeigen seit einigen Monaten teils steil nach oben. Die Hoffnung auf deutlich bessere Preisabschlüsse mit dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) wurde wieder einmal zerschlagen.
Trinkmilch kostet jetzt zwar ein bisschen mehr, aber angesichts der steigenden Kosten auf den Betrieben und in den Molkereien und dem hohen Weltmarktniveau ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Zur Zeit wäre es wohl sinnvoller zu exportieren, als dem Diktat des LEH zu folgen. Denn der LEH diktiert nicht nur die Preise, sondern auch die Produktionsauflagen.
Edeka will die Milchprodukte der Eigenmarke „gut & günstig“ schnell auf Haltungsstufe 2 umstellen. Für den Landwirt bedeutet Edekas „gut & günstig“ aber „hohe Auflagen, wenig Geld“. Edeka wirbt gerne mit dem Slogan: „Wir lieben Lebensmittel“. Der Slogan für die Marktpartner müsste aber heißen: „Wir knechten Landwirte!“
Die Umstellung auf Haltungsstufe 2 wird die Landwirte noch länger beschäftigen. Für die Milchviehhalter, und vor allem für die ganzjährigen Anbindehalter, ist es jetzt wichtig, an wen sie ihre Milch liefern. Molkereien, die viel Milch für die Eigenmarken des Handels abfüllen, werden viel Rohstoff aus Haltungsstufe 2 brauchen. Für Molkereien oder Käsereien, die viel exportieren, ist die Haltungsstufe 2 kaum relevant. Wenn nun die Molkereien in Sache Stufe 2 auf die Landwirte zukommen, wird es wichtig sein, das Portfolio der eigenen Molkerei zu kennen. Wenn Milch aus Haltungsstufe 2 am Ende in der Industrie oder im Export landet, ist etwas falsch gelaufen. Dann hat die Molkerei falsch kalkuliert und ein Problem. Teurer einkaufen und billig verkaufen ist kaufmännisches Harakiri. Die Landwirte werden auf den vertraglich versprochenen Zuschlag von 1,2 Cent sicher nicht verzichten, sonst lohnt sich die Umstellung erst gar nicht.
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