Weniger Futtermittel

Eine Bilanz am Jahresende zog Dr. Hermann-Josef Baaken, Sprecher der Geschäftsführung des Deutschen Verbands Tiernahrung (DVT), bei einem digitalen Pressegespräch in Bonn. Dabei wies er darauf hin, dass in der Landwirtschaft aufgrund der rückläufigen Tierzahlen der Absatz von Mischfutter in diesem Jahr zurückgegangen ist. „Die sonst übliche Menge von 24 Mio. t reduziert sich vermutlich um zwei bis drei Prozent, vor allem im Rinder- und Schweinesektor“, so Baaken.

Er fügte hinzu, dass sich hier auch Tierseuchen auf die Verkäufe der in betroffenen Regionen ansässigen Firmen auswirken, weil die Ställe über längere Zeit nicht belegt werden. Weiter stellte Baaken fest, dass zu den aktuellen Anforderungen an die Veredlungsbranche die Herausforderungen des Lebensmittelmarktes und die zeitweise gestörten Lieferketten zählen. Auch die Coronakrise und die Afrikanische Schweinepest belasteten den Markt.

Eine große Herausforderung für die Mischfutterindustrie ist nach seiner Auskunft auch die Abhängigkeit vom Weltmarkt, was vor allem Rohstoffimporte aus China, Brasilien und die USA betrifft. „In der EU gibt es keine Futterzusatzstoff-Produktion mehr, was eine bedenkliche Abhängigkeit mit sich bringt. Das bringt uns gerade in Krisen in Schwierigkeiten“, so Baaken, der ein internationales Handelskonzept sowie global faire Wettbewerbsbedingungen forderte. Die Mischfutterindustrie brauche stabile und nachhaltige Transportwege für systemrelevante Produkte, wie Lysin in der Schweinefütterung.