Tendenz weiter sonnig
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Getreidehimmel, Schweinehölle
An den Getreidemärkten herrscht nach wie vor fröhlicher Mangel. Die Preise scheinen sich – sagen wir auf einem recht ordentlichen Niveau – einzupendeln. Die Analysten schauen schon auf das Wirtschaftsjahr 2022/23. Größere Aussaat- oder Ernteausfälle sind nicht mehr erlaubt und dürften im Falle des Auftretens auch und vor allem in Zukunft auf das Preispedal nach oben drücken.
Doch das ist alles noch ein bisschen Zukunftsmusik. Die entsprechende Kapelle spielt zwar schon; allerdings noch recht leise – und der große Bläser- und Streichersatz steht auch noch nicht auf der Bühne. Doch was die Kapelle in den vergangenen Monaten gespielt hat, waren in den Ohren der Ackerbauern bis hierhin himmlische Klänge.
Die Musik, die auf dem Schweinemarkt seit langem gespielt wird, ist ein Höllensound. Mit jedem Takt dieses gruseligen Gewummers schließt entweder das Tor eines bayerischen Sauenhalters oder Schweinemästers. Die Vernichtung einer ganzen Branche ist in vollem Gange. Da hilft es auch nicht, dass Vion in Landshut mehr Strohschweine schlachten will. 18 Betriebe liefern bisher Strohschweine nach Landshut. Die Zahl der wöchentlich angelieferten Strohschweine soll nun von 500 auf 750 erhöht werden. Dies als gute Nachricht zu vermelden, ist übertrieben. Obwohl man wirklich versucht ist, jeden Strohhalm, der die Wasseroberfläche durchstößt, als Heilsbringer darzustellen. Nischen sind nett, aber sie helfen nur sehr wenigen.
Einer der Hauptgründe für die Katastrophe ist die Afrikanische Schweinepest: ein Virus. Bei einem anderen Virus, der die genetisch ähnliche Spezies Mensch peinigt, hat der Staat geholfen. Und zwar mit unzähligen Milliarden. Warum jetzt nicht bei einem Schweinevirus helfen? Jeweils 25 Euro Zuschuss für jedes bayerische Ferkel und jedes in Bayern gemästete Schwein würden reichen, den Strohhalm über Wasser zu halten.
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