SEM-Quartier Nord: Kritik der Umweltverbände
Nun haben der Bund Naturschutz (BN) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) wie schon für die SEM-Nordost auch eine umfassende Bewertung für die SEM-Nord unter den Aspekten von Klima- und Naturschutz vorgelegt. „Ergebnis der Auswertung ist, dass sich für eine weitere Bebauung im Norden von München aus Sicht des Klima- und Naturschutzes nur Flächen zwischen der bestehenden Siedlung Feldmoching und der Autobahn eignen“, kommt der Vorsitzende der BN-Kreisgruppe München, Christian Hierneis, zum Schluss. Das entspräche einer Fläche von ca. 5 % des Planungsgebietes. „Die seit Jahrzehnten gemachten Fehler der Stadtplanung dürfen sich nicht wiederholen“, so Hierneis. „Die noch vorhandenen klimatischen und ökologischen Funktionen des Gebietes müssen erhalten bleiben.“
Die Zerschneidung und Versiegelung von Freiflächen sei mit verantwortlich für den Klimawandel und den Artenrückgang. „Die Landwirtschaft im Norden trägt mit ihrer Form der Bewirtschaftung dazu bei, dass diese große Artenvielfalt hier noch vorhanden ist. Wir müssen uns an den Klimawandel anpassen und das Artensterben stoppen, anstatt beides zu befeuern“, fordert Hierneis in der Stellungnahme.
Der LBV warnt in seiner Beurteilung, die unbebaute Landschaft diene dem in Bayern stark gefährdeten Kiebitz und anderen Arten wie der Feldlerche als Brutgebiet. „Jede weitere Bebauung würde das Brutgebiet zerstören. Denn Kiebitze und Feldlerchen stellen an ihre Bruthabitate besondere Ansprüche und können nicht auf grüne Dächer oder Parks ausweichen“, so Dr. Sophia Engel, stellvertretende Geschäftsführerin der LBV-Kreisgruppe München.
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