Schutzinseln für die Feldhamster
„Für den Landwirt ist der Feldhamster aktuell die wirtschaftlichste Tierhaltung, für die er noch nicht einmal einen Stall bauen muss.“ Humorvoll warb Heiko Lanig mit dieser Aussage bei der Vorstellung einer „Hamsterinsel“ bei Rittershausen. Würzburgs Landrat Thomas Eberth sah sich die hier von Landwirt Andreas Korbmann angelegte Insel an und informierte sich bei den Fachleuten über das zugehörige Programm.
Seit Anfang des Jahres ergänzt es das 2002 vom Landesamt für Umwelt konzipierte Artenhilfsprogramm Feldhamster (FHP), das von der Regierung von Unterfranken durchgeführt wird. „Der Landespflegeverband Würzburg agiert hierbei als Vermittler und Betreuer der Würzburger Landwirte vor Ort“, berichtete Lanig. Er engagiert sich beim Landschaftspflegeverband (LPV) dafür, dass die Bauern viel tun für diese Feldbewohner auf der Roten Liste.
In den 1970er Jahren noch als Plage bezeichnet und verfolgt, kommen Feldhamster in einigermaßen vernünftiger Population in ganz Bayern einzig und allein noch in den unterfränkischen Landkreisen Würzburg, Kitzingen und Schweinfurt vor. Gegen eine Vergütung von 2100 €/ha und Jahr sieht das Feldhamsterinsel-Programm die hamsterfreundliche Bewirtschaftung von 0,3 bis 6 ha großen Flächen in Kernzonen des Feldhamster-Verbreitungsgebietes vor. Über einen Zeitraum von vier Jahren sollen dort streifenförmig Luzerne-, Getreide- und Blühstreifen angebaut werden. Bis zum 1. Oktober lassen die teilnehmenden Landwirte die Getreidestreifen stehen, danach können sie diese beernten oder mulchen.
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