Bewegende Geschichte

Sigrid Tinz

04. Juni 2021

Buchtipp Ein Junge im KZ und sein Pferd, davon erzählt das Buch: „Was dir bleibt, ist dein Traum“. Auch wenn der Buchtitel so lautet, geht es natürlich nicht ums Träumen im Konzentrationslager Auschwitz. Eher ums Hoffen und irgendwie Durchhalten. Und dass sich dem 14-jährigen Alexander am Ende wenigstens ein Teil seiner Hoffnungen erfüllt, ist in erster Linie Zufall, Schicksal und Glück: Als Sohn eines Pferdekenners wird er zur Arbeit im SS-Stall eingeteilt, kann dort ab und zu mal eine Möhre oder eine Handvoll Hafer für sich selbst abzweigen und muss nicht ganz so erbarmungslos schuften wie die anderen Gefangenen. Ansonsten lebt er das gleiche trostlose, gequälte Leben, das jeden Tag wegen einer Krankheit oder der Laune des Aufsehers zu Ende sein könnte.

Die Schilderungen beruhen auf den Erinnerungen des Vaters der Autorin und sind entsprechend intensiv. Hineingewoben ist auch viel Interessantes über Pferde, denn Alexander bekommt ein verängstigtes, aber wertvolles Pferd zugeteilt, dessen Vertrauen er nach und nach gewinnt. Diese Aufgabe gibt ihm Überlebenswillen und Kraft.

Alexander hält durch, bis das Lager befreit wird und kehrt nach Hause zurück, zu seiner eigenen Stute Sari. Ein gutes Ende also für ihn und seine Pferde. Für seinen Vater, seine Schwester und viele seiner Mitinsassen nicht.

Was dir bleibt, ist dein Traum, von Suzy Zail, übersetzt von Petra Koob-Pawis, 288 Seiten, 8,99 €, cbt Verlag, 2015, ISBN: 978-3570403129, ab 12 Jahre.

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