Neue Ölmühle in Nürnberg – Biobauern gesucht

Rudolf Natter von der Saatbau Erntegut erklärt dazu: „Mit einem deutschen Partner zusammen investieren wir unser in Österreich gewonnenes Know-how in eine neue Sojaölmühle im Nürnberger Hafen. Der Fokus dieses ersten Projekts liegt auf der Verarbeitung von Bio-Sojabohnen. Wir erfassen die von Biobetrieben im süddeutschen Raum angebauten Bio-Sojabohnen und toasten diese mithilfe eines standardisierten hydrothermischen Verfahrens.“

Anschließend werden die getoasteten Sojabohnen zu Sojaöl und Sojakuchen gepresst. Bei Auslastung der Mühle können bis zu 10 000 t Sojabohnen pro Jahr verarbeitet werden, was gleichzeitig dem Anbau von über 3500 ha heimischer Sojabohnen entsprechen wird.

Mit der neue Mühle soll die Lücke bei heimischen Biofuttermitteln – zumindest stückweise – geschlossen werden. „Bei der Eiweißversorgung in der Tierernährung herrscht aus unserer Sicht der dringendste Handlungsbedarf“, so Hans-Albrecht Müller von der Saatbau Deutschland. In Deutschland bestehe zum einen in der Tierernährung eine große Proteinlücke, was die Versorgung mit Rohproteinen auf pflanzlicher Basis anbetrifft. Diese Eiweißlücke wird laut Müller aktuell mit großflächigen Importen von Biosoja und Bio-Sojakuchen aus China, Indien, Ukraine und Afrika gedeckt und „stellt eine, gelinde ausgedrückt, äußerst unbefriedigende Ist-Situation dar.“ Die Wertschöpfung gehe an den heimischen Betrieben vorbei.