Verkehrsbereich stärker in der Pflicht

Berlin Nun also doch. Die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) für den Verkehr wird deutlich angepasst. Am Donnerstag letzter Woche, um Mitternacht, hat der Bundestag den stark überarbeiteten Gesetzesentwurf von Bundesumweltministerin Svenja Schulze zur Weiterentwicklung der THG-Quote verabschiedet. Ende Juni ist mit der Zustimmung des Bundesrats zu rechnen.

Nach Einschätzung des Verbands der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) werden damit Industrie und Landwirtschaft in Deutschland gestärkt. „Mit dieser Weichenstellung lösen sie Investitionen in neue Produktionsanlagen erneuerbarer Kraftstoffe aus“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim VDB. Für Landwirte ergibt sich ein höheres Absatzpotenzial an Raps, Getreide oder Zucker. Allerdings sind Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse bei 4,4 Prozent gedeckelt. Aktuell liegt ihr Anteil, gemessen an der Energie, bei rund 3,8 Prozent.

Für Schulze ist die Obergrenze für Biokraftstoffe aus Nahrungs- und Futtermitteln wichtig. „Es ist nicht hinnehmbar, für Biosprit Wälder zu roden und Natur zu zerstören“, so die Umweltministerin. Nach dem Gesetz sollen stattdessen Biokraftstoffe beispielsweise aus Gülle und Stroh stärker zum Zug kommen. Ihr Anteil soll von derzeit Null auf mindestens 2,6 Prozent bis 2030 zunehmen.