Biologischer Pflanzenschutz
Diese sind gefürchtet, da sie nicht behandelt werden können. Lediglich die Überträger können mit Insektiziden bekämpft werden. Bei Befall kann nur gerodet und kostspielig nachgepflanzt werden. Das Julius-Kühn-Institut berichtet nun über eine neue Chance zur biologischen Bekämpfung von Blattflöhen – Psylliden – an Obstgehölzen. Mit Kollegen veröffentlichte Jürgen Gross den neuen Pilz Pandora cacopsyllae, der Blattflöhe befällt und aus einer dänischen Birnenanlage stammt. Er forscht schon lange zu Psylliden und den von ihnen übertragenen Krankheiten und sieht in der neuen Pilzart großes Potenzial für den biologischen Pflanzenschutz. „Wir sind dabei, eine Formulierung zu entwickeln, die dafür sorgt, dass der Birnenblattsauger mit dem Pilz in Kontakt kommt und vom ihm besiedelt wird“, erklärt Gross. Bienenhalter begrüßen solche neuen Chancen zur Verminderung des Pestizideinsatzes. Es stellt sich aber die Frage, ob der neue Pilz auch Bienen schaden könnte. Auf Nachfrage erklärt Gross: „Tatsächlich befällt der Pilz alle bisher getesteten Arten von Blattsaugern der Gattung Cacopsylla … aber ist bei den verwandten Blattläusen schon deutlich weniger wirksam.“ Der Pilz sollte wirtsspezifisch sein, müsse aber noch gegen Nützlinge getestet werden. Eine für Bienen unattraktive Mikroverkapselung sei geplant. Im Rahmen einer Zulassung würde er zudem einen Einsatz außerhalb der Obstblüte empfehlen, um ein Restrisiko für Bestäuber zu minimieren.
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