Insektensommer ohne Schmetterlinge

Zahlreiche Menschen haben dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) bei den Zählungen im Juni und August insgesamt fast 7000 Meldungen über ihre Sichtungen mitgeteilt. Besonders auffällig: Es gab kaum Schmetterlinge. Die NABU-Insektenexpertin Dr. Laura Breitkreuz: „Noch nie wurden uns so wenige Falter gemeldet. Vielen Tagfalterarten, wie dem Kleinen Fuchs, dem Landkärtchen oder dem Schornsteinfeger, wird es offenbar zu warm und trocken.“ Die genauen Ursachen müssen dringend erforscht werden, damit etwas gegen den Schwund getan werden kann. Denn Schmetterlinge sind nicht nur schön anzusehen, wie Breitkreuz betont: „Sie sind vor allem wichtige Bestäuber. Zudem brauchen Vögel und Fledermäuse sie als unverzichtbare Nahrung.“ Deutlich häufiger war die Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea). Sie kam auf Platz acht. „Unsere größte Wildbiene hat sich offenbar weiter in ganz Deutschland ausgebreitet. Durch die wärmeren Sommer findet sie hier gute Lebensbedingungen“, so Breitkreuz. „Sie ist durch ihre schwarz-bläuliche Farbe und ihre Körpergröße sowie ihr tiefes Summen so auffällig, dass sie sehr leicht zu erkennen ist – auch Anfänger beim Insektenzählen können den dicken blauen Brummer kaum übersehen.“