Ein bisschen Standard braucht es doch

So sehr ich dem Artikel von Michael Weiler zustimmen kann, möchte ich doch dem Statement „Der Bien braucht keinen Standard“ ein bisschen widersprechen. Die Untersuchungen an wilden Bienenvölkern der Westlichen Honigbiene von Thomas D.

Seeley haben gezeigt, dass der Bien zwar keine Standards braucht, aber Präferenzen z. B. für das Volumen und die Höhe der Höhle über Grund hat. Diese Präferenzen haben sich in der Evolution entwickelt, da der Bien wohl primär Baumhöhlen besiedelte, die durch Abbrechen eines Astes und dann Ausfaulen des Bauminneren entstanden.

Die wechselnde „Einrichtung“ der Baumhöhle mit Honig und Brut zu den verschiedenen Jahreszeiten hat Dr. Wolfgang Ritter ja in seinen Monatsbetrachtungen in bienen&natur von 2018 sehr schön beschrieben. Die Geometrie der Baumhöhlen ist annähernd einem vertikal aufgestellten Zylinder ähnlich mit Honig oben und Brut (in der Nähe des Fluglochs) unten. Mögliche Probleme zeigen sich bei horizontaler Ausrichtung der Beute. Wenn z. B. bei Einraumbeuten Futter links und rechts statt oberhalb des Brutnestes abgelagert wird, kann es zu Futterabriss im Winter kommen. Das dürfte dem Bien in der Baumhöhle nicht passieren.