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Bienengift

Bienengift in der Medizin: Studien und Erkenntnisse

Um die medizinische Wirksamkeit von Bienengift tatsächlich beurteilen zu können, sind in vielen Anwendungsbereichen weitere Studien nötig.

Die Arbeiterinnen eines Bienenvolks produzieren in ihrer Giftdrüse ein Gift zur Verteidigung. Mit ihrem Stachel können sie es in einen feindlichen Organismus injizieren. Dieses Bienengift ist eine komplexe Mischung aus verschiedenen Proteinen und kleinen Molekülen. Hauptbestandteil ist Melittin (ca. 50 %). Enthalten sind außerdem Phospholipase A2 (ca. 12 %), Apamin (ca. 2 %), Hyaluronidase (ca. 2 %), das mastzellen-degranulierende Peptid (MCD; ca. 2 %), Tertiapin sowie Secamin. Durch seine Komposition bewirkt Bienengift an der Einstichstelle großen Schmerz, eine starke lokale Schädigung des Gewebes und führt zu typischen Entzündungssymptomen wie Quaddelbildung und Schwellung an der Einstichstelle. Das liegt vor allem an der MCD-Peptid- und mellitinbedingten Histaminausschüttung. Daneben kommt es zum Absterben und Platzen von Zellen (Zytolyse) im umliegenden Gewebe und zum Platzen der roten Blutkörperchen (Hämolyse; v. a. durch Mellitin-Einwirkung). Außerdem wirkt Bienengift auf Nerven und Nervenzentren (Wirkung des Apamins). Die Giftmenge kann je nach Jahreszeit und Alter der Bienen variieren und liegt bei ca. 1 μl pro Stich.

Der Wehrstachel mit Giftdrüse hat sich im Laufe der Evolution aus der ehemaligen Legeröhre entwickelt. Deshalb haben ihn nur die weiblichen Honigbienen. Heute dient er ausschließlich der Verteidigung.

Gewinnung von Bienengift

Bienengift für medizinische Zwecke gewinnt man, indem man Bienen anlockt und sie durch einen Stromreiz zum Stich durch eine Membran bringt. Auf darunterliegenden Folien oder Glasplatten wird das Bienengift gesammelt und anschließend weiterverarbeitet. Bei dieser Methode stirbt die Biene nicht, da sie ihren Stachel nicht verliert.

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