Kolumne
Hygiene ist angesagt!
Noch ist es kalt, aber in Ihren Völkern ist schon einiges los. Sie brüten seit einigen Wochen. Die Wintertraube wird lockerer, größer. Die ersten Pollen- und Nektarquellen blühen, und an schönen Tagen sieht man erste Arbeiterinnen an Schneeglöckchen, Hasel, Winterling und Co. Selbst wenn das Nahrungsangebot noch nicht so groß ist: Es regt die Völker an, mehr zu brüten. Gleichzeitig wird es im Februar noch empfindlich kalt. Die erwachsenen Bienen brauchen daher viel Futter, um die Temperatur im Nest zu halten. Verkrüppelte Bienen sind jetzt eher ein Zeichen von verkühlter Brut und nicht so sehr ein DWV-Symptom. In dieser Zeit zeigt sich also, ob Sie genügend eingefüttert haben, damit die Völker gut in die neue Saison starten können.
Der Futterverbrauch zeigt sich außerdem in einem für die Bienengesundheit wesentlichen Verhalten: den Reinigungsflügen. Bienen können lange „einhalten“, die Kotblase kann einen Großteil des Hinterleibs ausfüllen. Irgendwann muss es aber raus. Im doppelten Sinne: Die Bienentoilette ist außerhalb des Volks! Kotspritzer am Nesteingang sind ein Alarmzeichen. Sind es nur wenige und nicht verschmiert, hat es die eine oder andere vielleicht nur nicht geschafft. Werden es aber mehr und sehen sie verschmiert oder verspritzt aus, ist das ein Zeichen für Krankheiten. Das können Nosemose oder Amöbenruhr sein. Ich erinnere mich auch an den hervorragenden Vortrag einer französischen Kollegin auf einer Tagung in Prag: Sie hatte untersucht, wie sich das Chronische-Bienen-Paralyse-Virus (CBPV) verbreitet – und ein Weg ist über solche Kotspritzer.
Hygiene ist also angesagt, auch bei den Bienen. Gegen Ende des Winters ist das besonders wichtig, damit die Völker gesund bleiben. Und dabei können Sie helfen. Wie? Indem Sie für einen guten Überwinterungsstand sorgen. Wenn Sie einen neuen Bienenstand einrichten, können Sie das nicht immer wissen, also beobachten Sie. Damit sich Ihre Bienen draußen erleichtern können, muss es mindestens 10 - 12 °C warm sein. Das muss nicht unbedingt die Lufttemperatur sein. Fällt die Sonne schon morgens auf die Völker, wird es im Laufe des Tages warm genug. Hat es Schnee, ist es dort warm genug, wo er schneller schmilzt. Gleiches gilt für Reif. Ein schattiger Überwinterungsplatz ist wahrscheinlich zu kühl. Da werden die Bienen nicht so häufig auf Toilette können.
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