Gesenkter Mehrwertsteuersatz für
pauschalierende Landwirte

Land- und forstwirtschaftliche Betriebe mit einem Jahresumsatz von weniger als 600.000 Euro können aus Gründen der Bürokratievermeidung traditionell ihre Umsatzsteuerpflicht pauschalieren. Dabei muss der Land-/Forstwirt die Mehrwertsteuer zwar ausweisen und kassieren, darf sie aber einbehalten. Im Gegenzug verzichtet er auf die Geltendmachung von Vorsteuer. Der Mehrwertsteuersatz für pauschalierende Betriebe betrug bislang 10,7  %, wurde nun jedoch per Gesetzesverfahren auf 9,5  % abgesenkt. Ein klares Minus bei den Einnahmen für die betroffenen Betriebe. Die Absenkung war notwendig geworden, weil der bisherige Satz spätestens ab Anfang 2022 gegen EU-Recht verstoßen hätte. Ein zu hoher Durchschnittssatz führt zu Steuerausfällen des Staates und zu einer verdeckten Subvention für den pauschalierenden Betrieb. Die neue Regelung versucht den Ausgleich zwischen Hilfe und Erleichterung für die Betriebe und der Abwendung einer Strafzahlung in einem Vertragsverletzungsverfahren der EU. Der Steuersatz muss jährlich überprüft und jeweils gesetzlich angepasst werden.

Der geänderte Mehrwertsteuersatz gilt auch für alle pauschalierenden Imkereibetriebe, wenn sie ihre ausschließlich eigenen Erzeugnisse, wie Honig, Pollen, Kerzen z. B. an Wiederverkäufer verkaufen. Dann dürfen sie ab dem 1. Januar nur noch 9,5 % Mwst. auf einer Rechnung ausweisen, ohne diese ans Finanzamt abführen zu müssen. Der Wiederverkäufer kann die gezahlte Steuer als Vorsteuer geltend machen.

Die Details erklärt unsere Steuerexpertin Beate Trinks in der Februar-​Ausgabe von bienen&natur.