Imkerschein
Was sagen die Imker?
Prof. Dr. Werner von der Ohe
Sachkundenachweis gegen Winterverluste
Ich mag den Begriff Imkerführerschein nicht, er ist durch frühere Diskussionen negativ besetzt – darunter leidet auch der aktuelle Vorstoß. Doch auch ich bin für einen Sachkundenachweis bei Imkern. Das betrifft vor allem Laien, die einfach ohne Vorkenntnisse, Imkerkurs oder Imkerpate anfangen wollen. Bereits integrierte Jungimker könnten von einem „Abschlusszertifikat“ bzw. Sachkundenachweis zum Ende eines Imkerkurses sogar profitieren. Der Sachkundenachweis kann sich beispielsweise aus den Fortbildungsangeboten der Verbände ergeben. Die immer wiederkehrenden Völkerverluste – immer mehr auch bei den neuen Bienenhaltern – verlangen nach konsequenter Fortbildung. Zum Wohle der Bienen. Es kann nicht sein, wie immer wieder zu hören ist, dass sich Menschen einfach so Bienenvölker besorgen – aber nicht führen wollen. Diese müssen in dem Fortbildungssystem eingefangen werden.
Ideal ist es, denn es wird ja bereits so praktiziert, wenn Anfänger zuerst einem Patenimker über die Schulter schauen, parallel einen Kurs besuchen, nach einem Jahr ihre eigenen Völker bekommen und weitere Fortbildungen machen. Bei diesem Vorgehen könnte man ihnen nach zwei bis drei Jahren einen Sachkundenachweis aushändigen, der gegebenenfalls dem Veterinäramt vorgelegt wird. Und dies alles ohne bürokratischen Aufwand. Verbände und Vereine können hier wunderbar mit den Instituten und anderen Lehrkräften agieren. Hierzu muss mancherorts das Multiplikatorensystem noch deutlich ausgebaut und verbessert werden. Der Staat will – auch wenn es in Niedersachsen diskutiert wird – sicherlich kein bürokratisches, aufwendiges System. Daher bietet sich die Chance für die Verbände. Dabei kann man auf unserer damaligen Aktion „geprüfter Freizeitimker“ aufbauen, wichtig sind hier gute Ausbilder. Der Weg zu einem Sachkundenachweis ist keine Konkurrenz zu den Schulungen der Imkervereine oder Konkurrenz für alterfahrene Imker und Funktionäre, sondern ein zusätzlicher Baustein zum Wohle der Bienenvölker.
Johann Fischer
Gute Ausbildung statt Bürokratie
Die Forderung, dass mit der Bienenhaltung erst nach Erlangung eines Befähigungsnachweises (Imkerschein) begonnen werden darf, wird schon seit längerem diskutiert und wurde aktuell erneut im Kreis der Fachberater für Imkerei besprochen. Hintergrund dafür ist, dass durch die Präsenz der Honigbiene in vielen Medien der Eindruck entsteht, dass Bienenhaltung ganz einfach sei. Manche sind dadurch der Meinung, dass man der Natur Gutes tue, wenn man eine Bienenbehausung im Garten aufstellt und die Bienen sich dann selbst überlässt. Vielen dieser Naturliebhaber ist nicht bewusst, dass Honigbienenhaltung auch eine Verantwortung mit sich bringt. Auch wenn sehr extensiv geimkert werden möchte, so ist die Fürsorge bezüglich Krankheiten und der Futterversorgung unverzichtbar, um die Bienenvölker nachhaltig gesund halten zu können. Aus diesem Blickwinkel ist von Seiten der Bienenzuchtberater eine Forderung nach einer entsprechenden Ausbildung durchaus nachvollziehbar. Allerdings unterscheidet sich die Imkerei grundsätzlich von den Bereichen, in denen entsprechende Nachweise zu deren Ausübung nötig sind (z.B. Jagdschein etc.). Die Imkerei ist aufgrund der Bestäubungstätigkeit der Honigbiene in der Fläche unverzichtbar. Daher sollte die Zahl der Imker nicht durch Zugangshürden begrenzt werden. Zum anderen absolvieren die meisten Imkereinsteiger sowieso Schulungen und Ausbildungen bei den Vereinen und Verbänden.
Ein weiteres Problem ist mit der Umsetzung einer solchen Forderung verbunden. Neben fehlenden rechtlichen Voraussetzungen, eine Tierhaltung ohne Ausbildung zu untersagen, bspw. ist dies bei Hühner- oder Schafhaltung auch nicht der Fall, wäre die Kontrolle weitaus problematischer. Es müsste geregelt werden, wer die Befugnis hat, Privatgrund für Kontrollen zu betreten, oder welche Sanktionen bei Verstößen drohen. Wie würde mit bereits bestehenden Imkern verfahren? Haben sie Bestandsschutz? Aber auch in diesen Reihen gibt es Imker, die die gute imkerliche Praxis nicht umsetzen! Letztendlich würde ein bürokratisches Gebilde geschaffen, das – wenn überhaupt rechtlich umsetzbar – vermutlich weder kontrollierbar wäre, noch die eigentlichen Probleme lösen könnte. Wir plädieren dafür, dass alle Wege genutzt werden, damit Interessierte an der Imkerei die Information bekommen, wo sie qualifizierte Schulungen besuchen können, und dass möglichst alle solche Kurse besuchen können. Eine entsprechende Förderung von Imkern, die daran teilnehmen, wäre zusätzlich hilfreich. Über diesen Weg würden wir mit Sicherheit mehr gut ausgebildete Imker bekommen als über eine bürokratische Regelung. Die Diskussion über die Begrifflichkeiten „Bienenhalter“ und „Imker“ ist hierbei eher hinderlich. Für Erwerbsimker gibt es bereits Begriffe, die dafür reserviert sind: „Tierwirt; Fachrichtung Imkerei“ oder auch „Imkermeister“. Denen zugrunde liegt eine entsprechende mehrjährige Ausbildung in Erwerbsimkereien und Prüfung der Kenntnisse und Fähigkeiten. Wieso dann noch eine weitere Abgrenzung nötig sein soll, erschließt sich uns nicht.
Janine Fritsch
Easyimkern: Extreme statt Mittelweg
Fast zeitgleich mit der publikumswirksamen Vorstellung der easyBeeBox in einer Gründershow kommt die Diskussion um den verpflichtenden Imkerschein wieder auf. Beide Ideen können gegensätzlicher nicht sein – aber sie bedingen sich. Drei Jungunternehmer werben für ihre neue Art der Bienenhaltung für jedermann „ohne Vorerfahrung“, mit „wenig Zeit“, kein „volles Hobby“ und vor allem „ohne Kontakt“ zu den Bienen. Ich frage mich, worin liegt hier der Sinn? Ohne Kontakt zu den Bienen, ohne zu erleben, wie sie leben, was sie brauchen und wie ich Verhalten und Lebensäußerungen in unterschiedlichen Situationen einordnen muss, werde ich unweigerlich Schiffbruch erleiden. Glücklich jeder, der zu Beginn mit einem erfahrenen Praktiker lernen darf. Natürlich geht es nicht ohne Theorie, aber auch sie ersetzt nicht die Erfahrung mit dem Bien. Wer mit eigenen Augen sieht, wie die Königin ihr Brutnest ausgeklügelt spiralförmig anlegt, wird von sich aus „Eingriffe“ so weit wie möglich reduzieren. Wer nicht genau weiß, wie sich der Schwarmtrieb zeigt, wird im Frühsommer vielleicht von einer BeeBox „ohne“ Bienen überrascht. Und ob die Ameisensäure brutnestfern im Nebenraum wirklich zu den gewünschten wirksamen Konzentrationen führt, darf ich mich fragen.
In der Imkerei geht es nicht nach Lehrbuch zu, denn v. a. die Abweichungen machen das Leben aus. Wer Angst vor Bienen hat und sie im Garten halten will „ohne dass sie am Kaffeetisch“ vorbeisummen, der sollte sich genau überlegen, ob es das richtige Hobby ist. Denn als „Beitrag zum Naturschutz“ dient Bienenhaltung nur bedingt. Da investiert man besser in die konsequente Anlage einer vielfältigen Blühlandschaft. Honigbienen sind dank erfahrener, ausgebildeter und in Vereinen gut vernetzter Imker nicht bedroht. Wildbienen dagegen schon.
All das wissen die Erfinder und betonen, die easyBeeBox sei nur zur „Einarbeitung“ gedacht, man könne später den „Übergang zum Imkern lernen“ und – nach zahlreicher Kritik – die „herkömmliche Imkerei“ sei überhaupt nicht easy, sondern „komplex“ und brauche erfahrene Paten. Aber welcher Pate tut sich das an, wie kompatibel ist die Box zu anderen Systemen und warum lerne ich es dann nicht gleich richtig?
EasyImkern gibt es nicht. So viel Ehrlichkeit muss sein. Die ernsthafte Bienenhaltung geht niemals ohne gründliche Ausbildung und praktische Begleitung. Das leisten seit Jahrhunderten erfolgreich Imkerorganisationen. Hier findet man Paten und Freunde, bekommt sein erstes Volk, besucht Kurse und kann Ausrüstung teilen.
Das andere Extrem zur easyBeeBox ist nun die Forderung nach einem verpflichtenden Sachkundenachweis. Eine Wissensabfrage, die jeder, der gut auswendig lernt, sicher besteht. Auch das ist kein Garant für eine verantwortungsvolle Einstellung, die es braucht für den sorgsamen und vorsichtigen Umgang mit Tieren. Diese entsteht aber im aktiven Tun mit erfahrenen Lehrern. Für mich sind EasyImkern und Imkerschein falschverstandene Extreme, die am Ende eher abschrecken als vermitteln – mehr als ein möglicher Stich. Bleiben wir beim gesunden Mittelweg.
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