Ihren Imkerschein, bitte!

Bevor ein Jäger auf die Pirsch gehen darf, muss er einen Jagdschein machen. „Grünes Abitur“ wird diese Prüfung auch genannt, denn das vorausgesetzte Wissen ist umfangreich: Ein Jäger muss die Wildtierarten kennen, braucht technisches Verständnis für den Gebrauch einer Schusswaffe, er muss bewandert sein in Wildbiologie, Jagdpraxis, Wildbret-Hygiene etc. Immer im Mittelpunkt: das Tierwohl. Die Vorbereitungsdauer umfasst in der Regel 120 bis 180 Ausbildungsstunden. Darunter fallen Theorie, Schießübungen und Praxisunterricht. Nicht zu unterschätzen die Kosten: Sie können zwischen 2000 und 3500 Euro liegen. Wer sich ohne Jagdschein auf die Pirsch begibt, muss mit einer Geldbuße rechnen. Bei gröberen Verstößen sogar mit einer Haftstrafe.

Auch Angler benötigen grundsätzlich einen staatlichen Fischereischein, der üblicherweise von den jeweiligen Bundesländern erstellt wird – umgangssprachlich wird dieser auch Angelschein genannt. Für einen Angelschein muss man sich Wissen aneignen in allgemeiner und spezieller Fischkunde, Anatomie und Biologie, Gewässerkunde und Umwelt, Umgang mit Gerät und Fang usw. Je nach Bundesland kann der Vorbereitungskurs mehrere Wochen oder auch Monate dauern, die Prüfung kostet zwischen 200 und 300 Euro.

Allerdings: Angeln ohne Angelschein ist mittlerweile längst keine Ausnahme mehr, denn eine Reihe von Bundesländern hat entschieden, den Einstieg in den Angelsport zu vereinfachen. Touristen und Angelanfänger können das Hobby auch ohne Schein ausprobieren. Angelvereine sowie Umweltschutz- und Tierschutzverbände kritisieren das scharf. Sie befürchten, dass durch die Lockerungen das Wohl der Tiere gefährdet wird.