Logo agrarheute digitalmagazin

Artikel wird geladen

„2021, was für ein Jahr!“

Nadine Henke ist Tierärztin und führt zusammen mit ihrem Mann Heinrich einen Sauenbetrieb in Bruchhausen-Vilsen (Niedersachsen).

Liebe Kolleginnen und Kollegen, seit dem 1. Januar 2021 ist die betäubungslose Ferkelkastration verboten – was für ein Glück für alle männlichen Ferkel, die in Deutschland geboren werden.

Denn leider hat es weder QS noch ITW geschafft, diesen Standard auch importierten Ferkeln zugutekommen zu lassen. Ein Grund, weshalb der Schweinestau sich auch Anfang des Jahres hielt.

Anfang März verkauften wir nach etwa 33 Wochen das erste Mal wieder Ferkel kostendeckend. Damals dachte ich, dass das die längste Durststrecke war, die wir jemals hatten. Niemand ahnte, dass es noch schlimmer werden würde ...

Denn dann passierte es: Mitte Juli kam die Hiobsbotschaft vom ersten Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in einem Hausschweinebestand. Das, was wir mit aller Macht verhindern wollten, ist nun doch eingetreten und hat uns noch einmal vor Augen geführt, wie wichtig Biosicherheit und Abschottung der Betriebe ist. Die ASP breitet sich munter weiter aus und ich fürchte, wir bekommen eine neue „Normalität“ – wir müssen wohl lernen, damit zu leben.

Doch damit nicht genug: Bedingt durch Probleme in der weltweiten Fleischlogistik, schmierten die Preise noch einmal richtig ab und haben sich bis heute nicht erholt. Dieser Rückschlag führte zu einer weiteren Aufgabewelle, deren wahres Ausmaß erst in der Zukunft erkennbar wird. Der einzige Lichtblick sind die Corona-Hilfen, die vielen Schweinehaltern das Überleben ermöglichen könnten.

Ich denke, wir sind uns alle einig – gut, dass 2021 vorbei ist. Ich wünsche mir, dass diese finanzielle, aber auch politische Talfahrt endlich den Boden erreicht hat und es wieder bergauf geht. 2022 kann doch eigentlich nur besser werden, oder?

Digitale Ausgabe agrarheute Schwein

Schön, dass Sie in die digitale agrarheute reingelesen haben. Ihr überregionales Fachmagazin für moderne Landwirtschaft liefert Ihnen jeden Monat Informationen aus Politik, Technik und Tierhaltung und Ackerbau. So bleibt Ihnen mehr Zeit für das Wesentliche: die Landwirtschaft.

✔ Immer und überall verfügbar
✔ Artikel teilen
✔ Zusätzliche digitale Inhalte gegenüber der gedruckten Ausgabe
✔ Artikel merken und später lesen