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„Wir dürfen unser Grünland bei den Förderungen nicht vergessen“

Amos Venema ist Milchviehhalter im ostfriesischen Jemgum und als Agrarblogger aktiv.

Vom Acker kommt das „gute“ Brot und auf dem Grünland wächst nur Gras! Dabei sollte man sich immer wieder klar machen, dass Ackerland eine Erfindung der Menschen gewesen ist, die sie sesshaft werden ließ. Diese manifestierte Werteverschiebung, die in jedem Kinderbuch Platz findet, findet sich bei vielen aktuellen Themen wieder.

Bei der aktuellen Reform der GAP für 2023 ist das Grünland schlichtweg vergessen worden. Auch bei der Verteilung der Krisengelder der EU als Folge des Ukraine-Kriegs werden die intensiven Grünlandfutterbaubetriebe nur am Rande bewertet. Die Ausweisung von Schutzgebieten findet fast ausschließlich auf Grünland statt. Viele Regionen werden geradezu überplant: Landschafts- und Vogelschutzgebiet, Natura-2000- und Biosphärenreservat.

Der Verdacht, dass das Grünland geopfert wird, um das Ackerland vor weiteren Auflagen zu bewahren, wird lauter. Durch die schlechte Präsenz von Fürsprechern fürs Grünland in den berufsständischen Vertretungen haben es hier die Verhandlungspartner leider Gottes auch immer wieder leicht, die persönliche Betroffenheit der Protagonisten ist zweitrangig. Im Gegensatz zu unseren Ackerkollegen müssen wir Milchviehhalter eine tägliche Anwesenheit auf unseren Betrieben sicherstellen. Die Leistungen des Grünlands für das Klima, für Flora und Fauna müssen von der Gesellschaft geldlich besser honoriert werden. Ein Bogen lässt sich bekanntlich nur so lange spannen, bis die Seite reißt! Das Fordern von noch mehr Auflagen muss ein Ende haben, denn sonst beenden viele Betriebe ihre Existenz!

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