„Es gibt keinen Plan B zur Klimaneutralität in nur 20 Jahren“

Wir alle sind erschrocken in einer neuen Wirklichkeit aufgewacht. Herr Özdemir und Frau Lemke sind es, im Gegensatz zu ihrem Parteikollegen Herrn Habeck, noch nicht. Dieser spricht sogar von einer „dienenden Führungsrolle“ Deutschlands. Was das bedeutet, haben wir gesehen: Waffenlieferungen in die Ukraine, Aufrüstung der Bundeswehr und die Beschaffung von LNG-Gas im Wert von 1,5 Mrd. Euro.

Doch die „grünen“ Minister setzen den Klimaschutz weiter ganz oben auf ihre Agenda und das trotz der aktuellen Geschehnisse durch die Ukrainekrise. Sie warnen sogar davor, den Krieg als Begründung für eine Abkehr vom Green Deal und Farm to Fork zu missbrauchen. Die aufgebaute Drohkulisse der Klimakatastrophe führt bei einem Teil der Grünen immer noch zur Ausblendung der Realität. Es gibt keinen Plan B zur Klimaneutralität in nur 20 Jahren.

Doch Ernährungssicherheit, Lebensmittelerzeugung und -unabhängigkeit sollten im BMEL jetzt wichtig sein. Der Ausfall der Ackerflächen in der Ukraine wird, neben der weltweiten Düngerkrise als Folge der Gasknappheit, die Nahrungsverfügbarkeit beeinflussen. Nicht hungern müssen ist ein Menschenrecht für alle. Da klingt die Aussage des BMEL schon sehr egoistisch: „Die Versorgung innerhalb der EU ist nicht gefährdet.“ Das hat nichts mit der „dienenden Führungsrolle“ Deutschlands zu tun.

Wir Landwirte sind uns unserer Verantwortung bewusst und wollen mehr produzieren, damit nicht nur die Menschen in Europa satt werden. Im Gegensatz zum BMEL brauche ich den Markt nicht mehr zu beobachten, bei mir sind der Krieg und seine Folgen auf dem Konto längst angekommen.