Das unsichtbare Gift

Jana Dahlke

24. Februar 2022

Tiergesundheit Plötzlich erkrankt die Hälfte der Milchviehherde an Botulismus – emotional und wirtschaftlich eine Katastrophe. Die Ursache liegt meist im Futter. Wie Sie Ihre Rinder schützen, lesen Sie hier.

Auf den Punkt

Futterverunreinigungen sind der Hauptauslöser für Botulismus im Rinderstall.
Das Neurotoxin lässt sich nur schwer oder teilweise gar nicht nachweisen.
Einzig das klinische Bild kann Aufschluss über eine Vergiftung der Milchviehherde geben.

Botulismus ist eine Krankheit, die durch das Gift des Bakteriums Clostridium botulinum hervorgerufen wird. Auslöser dieser Vergiftung sind Stoffwechselprodukte (Toxine) des Bakteriums. Das gebildete Botulinumtoxin gehört zu den stärksten, bekanntesten Giften, das in der Umwelt vorkommt. Es ist etwa 30.000-mal stärker als Dioxin und wirkt auf neuronaler Ebene. Es unterbricht die Impulsübertragung vom Nerv zum Muskel und führt dadurch zu Lähmungen der Muskulatur.

Dabei kommt das Bakterium überall in der Umwelt, im Erdreich und auch im Magen-Darm-Trakt von Menschen und Tieren vor. Zudem ist es überlebensfähig und äußerst robust gegenüber Hitze, Frost und Austrocknung. Bei passender Gelegenheit keimen die Sporen des Bakteriums aus und setzen das Botulinumtoxin frei.

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