EDITORIAL

Kälberhaltung: Lieber zu zweit

Amelie Grabmeier

26. August 2020

Liebe Leserinnen und Leser, viele Tierhalter stallen neugeborene Kälber in Einzeliglus auf. Doch es geht auch anders. So gibt es Milchviehbetriebe, die ihre Kälber nach der Geburt paarweise halten.

Das entspricht dem Herdentrieb der Tiere. Auch die Landwirte profitieren davon. So haben Kälber, die ab dem dritten Lebenstag paarweise gehalten werden, höhere Tageszunahmen. Versuche haben gezeigt, dass paarweise gehaltene Kälber auch schneller lernen. Sobald sie in die Gruppe kommen, sieht man, dass sie besser mit anderen Kälbern und neuen Dingen, etwa einem Tränkeautomat, zurechtkommen. Das bedeutet weniger Stress.

Damit die paarweise Kälberhaltung funktioniert, müssen die Käber intensiv getränkt werden. Da zwei Kälber in einer Box stehen, weiß man nie, wie viel jedes Kalb gesoffen hat. Das eine Kalb ist vielleicht ein bisschen stärker und säuft dem anderen die Milch weg. Um zu verhindern, dass ein Tier hungert, ist eine hohe Milchgabe notwendig.

Ab dem dritten Lebenstag paarweise gehaltene Kälber haben höhere Tageszunahmen.

Amelie Grabmeier, Redakteurin Tier & Haltung

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