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Jungvieh selbst aufziehen oder auslagern: Das sagen Praktikerinnen

Steffi Egger

zieht ihr Jungvieh selbst auf. Sie hält 85 Milchkühe in Langerringen, Bayern.

Wir haben 2019 wegen Platz- und Zeitmangel zehn trächtige Färsen zur Aufzucht bis vor die Kalbung ausgelagert. Der Aufzuchtbetrieb war nur zwei Dörfer weiter. Die Tiere kamen Ende Juni zum Aufzüchter. Anfang November waren die ersten fünf Tiere wieder bei uns. Was am Anfang ganz gut aussah, erwies sich schnell als Probem. Je länger die Tiere weg waren, um so schmäler wurden sie. Aufgrund der Probleme mit den ersten fünf Tieren holte ich kurz vor Weihnachten die verbliebenden Tiere nach Hause. Ich päppelte sie auf und machte sie fit für die Geburt. Die geringe Überbelegung bei uns im Stall war mir in dem Augenblick egal. Aber der Plan ging nicht auf: Milch war in der ersten Laktation Fehlanzeige und alle zehn Mädels blieben Sorgenkinder. Von den zehn Stück sind noch zwei übrig. Die 1,80 Euro, die wir nur für Fütterung und Unterbringung pro Tier und Tag bezahlt haben, waren zu teuer. Bevor ich noch mal Tiere zur Aufzucht weggebe, werde ich überlegen, ob ich mir nicht einen Minijobber suche.

Die Entscheidung ist immer schwierig. Ich habe gelernt: Auch weggeben heißt, Zeit dafür haben. Lässt man es etwas schleifen, kommt die Quittung prompt. Also hätten wir sie auch selbst aufziehen können. Für die Tiere wäre es sicher stressfreier gewesen.

Stefanie Stockert

hat ihr Jungvieh ausgelagert. Sie hält 500 Milchkühe in Krautheim-Oberndorf, Baden-Württemberg.

Wir haben 280 Tiere ausgelagert. Der Grund: Mit der Erweiterung des Betriebes standen die Auslastung der Melktechnik – wir haben ein 40er Außenmelkerkarrussell – und die Konzentration auf die Milchkühe im Vordergrund. Hinzu kam die Gebäudesituation. An unserem Standort wäre es schwierig gewesen, die Tiere unterzubringen. Unser Aufzuchtbetrieb liegt 200 km entfernt, im Süden von Baden-Württemberg in der Nähe von Rottweil. Wir haben unseren Aufzüchter über eine Anzeige gefunden.

Wir lagern unsere weiblichen Jungtiere ab einem Alter von fünf Monaten aus. Acht bis zwölf Wochen vor der Kalbung kommen sie wieder zurück. Im Normalfall kommen die Färsen zu uns und die Kälber gehen gleichzeitig zum Aufzüchter. Der Lkw hat somit keine Leerfahrt. Das Auslagern des Jungviehs hat für uns viele Vorteile. Wir haben ausreichend Futterfläche, konnten den „alten Stall“ ohne Umbau in seiner Form und Größe belassen und haben mehr Zeit für die melkenden Kühe. Die Arbeitszeit für das Jungvieh ist nicht zu unterschätzen. Natürlich gibt es auch Risikofaktoren, etwa beim Transport, beim Abkalben und das Einschleppen von Krankheiten. Aber für uns überwiegen die Vorteile. Wir sind froh, dass die Zusammenarbeit so gut klappt.

Katharina Tasch

Katharina Tasch kommt von einem ehemaligen Aufzuchtbetrieb. Aktuell hält sie 45 Mutterkühe in Thüringen.

Wir haben im Mai 2016 aufgehört Milchvieh, zu halten. Der Hauptgrund war, dass es für uns mit einem damaligen Milchpreis von 16 Cent/l nicht mehr rentabel war. Wir haben dann überlegt, was wir mit unseren alten Stallungen machen sollen, und beschlossen, nur noch Jungvieh aufzuziehen.

2,5 Stunden von uns entfernt haben wir einen Betrieb gefunden, der seine weiblichen Jungtiere an uns auslagerte. Die Betriebsleiter hatten kein Geld für neue Jungrinderställe und waren froh, dass sie ihr Jungvieh auslagern konnten. Wir haben rund 180 Stück Jungvieh im Jahr aufgezogen. Die Kälber kamen ab einem Alter von 14 bis 30 Tagen zu uns. Im siebten Tragemonat gingen sie zurück an den Herkunftsbetrieb.

Wir hatten einen festen Vertrag unterschrieben. Darin war alles festgelegt, etwa die Tränkedauer, die Impfungen und das Besamen. Uns sind Kosten für Aufzucht, Milchpulver, Stroh, Tierarzt und den Transport entstanden. Das hat super geklappt. Der Vorteil für uns war auch der, dass wir so unser Grünland effektiv nutzen konnten. Leider endete die Zusammenarbeit, als der Betrieb aufgrund der schlechten Milchpreise entschied, aus der Milchviehhaltung auszusteigen. Jetzt haben wir noch mal umgesattelt und halten Mutterkühe, aktuell sind es 45 Stück.

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