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Chaostage in der GAP 2023

Das Aussetzen der Pflichtbrache macht Flächen verfügbar, doch deren Nutzung ist komplex.

Lange war Bundesagrarminister Cem Özdemir entschieden dagegen, die Pflicht zur Stilllegung von 4 Prozent der einzelbetrieblichen Ackerflächen für 2023 auszusetzen. Wie schon bei der Nutzung der ökologischen Vorrangflächen (ÖFV) sah es zunächst so aus, als ob Deutschland in der EU einen Sonderweg gehen würde. Doch eine Woche nach einer Sonder-Agrarministerkonferenz gab Özdemir seinen Widerstand auf.

Nun soll auch in Deutschland die von der EU-Kommission geschaffene Möglichkeit genutzt werden, diese Flächen produktiv zu bewirtschaften. Die Mehrheit der Bundesländer hatte das mehrfach gefordert. Ebenso werden die neuen Regeln zur Fruchtfolge für ein Jahr ausgesetzt.

Beide Ausnahmen dienen der Ernährungssicherung. Seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine sind die Märkte für Getreide und Ölsaaten weltweit angespannt. Nach Darstellung des Bundesministeriums könnten durch diese Ausnahmen 2023 allein in Deutschland zwischen 4 Mio. und 4,4 Mio. t mehr Weizen erzeugt werden. Das ist allerdings irreführend. Richtig ist, dass durch die Ausnahmen eine Reduzierung der Produktion in gleicher Höhe vermieden werden kann.

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