„Es ist alles auf den Kopf gestellt“
Die aktuelle Situation stellt uns betrieblich vor große Herausforderungen und es wird schwierig, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wir müssen unseren Blick jedoch auch auf das Gesamte werfen und die Verantwortlichen in unserem Land auf ihre Verantwortung aufmerksam machen.
Das „Aufmerksam machen“ beobachte ich allerdings mit Sorge. Einige Aussagen und Forderungen schießen über das Ziel hinaus. Das Gefühl drängt sich auf, dass die Landwirtschaft die Situation für sich ausnutzen will. Klar müssen wir Fehlentwicklungen und Missstände aufzeigen, aber wir sollten dabei Lösungen anbieten und nicht plump alte Ansätze wieder einführen wollen.
Nährstoffe werden erst mal teuer und vor allem knapp bleiben. Deshalb müssen wir auch schon an die Ernte 2023 denken. Es ist wichtig, jetzt zu handeln! Damit meine ich nicht nur einen zeitigen Einkauf, sondern auch darüber zu reden, wie die Düngeverordnung fachlich sinnvoll angepasst werden kann, um vorhandene Nährstoffe effizient zu nutzen. Mit den Düngemittelherstellern gilt es, Lösungen für 2023 zu finden. Die Regierungsparteien sollten sich von ideologisch geführten Entscheidungen verabschieden und die Opposition vom Wahlkampf. Gemeinsames Arbeiten an einer Lösung wäre doch mal eine Idee.
Wir müssen uns der Verantwortung in dieser globalen Welt bewusst sein. Ganz vorn steht die Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln und Rohstoffen, aber wir dürfen ein intaktes Ökosystem nicht aus den Augen verlieren. Beiderseitige Ideologien gehören beiseite geräumt. Lösungsorientierte Ansätze müssen jetzt auf den Tisch. Das bedeutet auch, endlich mit dem Schwarz-Weiß-Gemale aufzuhören.
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