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Einmal drüber, fertig

Mit der Kombination aus Frontpacker, Kreiselegge und Einzelkornsämaschine reicht ein Arbeitsgang nach dem Pflug zur Aussaat.

Auf den Punkt

  • Nautilus heißt der neue lenkbare Frontreifenpacker von Amazone.
  • Herzstück der neuen Maisdrille Precea ist das Überdruckvereinzelungsaggregat.
  • Mehr und kleinere Kreisel hat Amazone der neuen Kreiselegge KE 3002-240 verpasst.

Gleich drei neue Produkte konnten wir im Test der neuen Einzelkornsämaschine Precea unter die Lupe nehmen. Vorne gab es den lenkbaren Frontpacker Nautilus 930 mit 3 m Arbeitsbreite und 900er-Gussringen. Für das Saatbett war die Kreiselegge KE 3002-240 Rotamix zuständig. Neuheit hier: Es gibt zwölf statt sonst zehn Werkzeugträgern. Dadurch wird die Maschine kürzer und leichter. Zudem sollen zwölf Kreisel besser krümeln als zehn.

Die Precea 3000 ACC Super selbst arbeitet mit einem neuen Vereinzelungsorgan: Per Überdruck schießt die Saat in die Furche. Das soll präzise klappen, sogar noch beiGeschwindigkeiten bis 15 km/h.

Kreiseln und im gleichen Arbeitsgang drillen – neu ist die Idee nicht. Im Getreidebau ist es auf vielen Betrieben der Standard, um die Bodenbearbeitung mit der Aussaat zu kombinieren. Bei der Maisaussaat findet man jedoch oft Solo-Einzelkornsämaschinen.

Kombiniert Mais legen

Das mag am überbetrieblichen Einsatz liegen oder an der begrenzten Schlagkraft. Jedenfalls sind Einzelkornsämaschinen die auf einer Kreiselegge aufbauen, eher selten. DieKombination aus der Kreiselegge KE 3002-240 Rotamix und der Einzelkornsämaschine Precea 3000 ACC Super hat das Zeug dazu, dass sich das schnell ändert.

Genug geschwärmt – hier kommen die Fakten: Die Koppelpunkte von Amazone-Kreiselegge und -Sämaschinen sind genormt. Wer in der grün-orangen Amazone-Welt bleibt, kuppelt die Kreiselegge beispielsweise auch an seine mechanische Aufbausämaschine Cataya 3000 oder die pneumatische Centaya 3000. Mit QuickLink geht das schnell, einfach und werkzeuglos.

Mehr Werkzeuge, weniger Gewicht

Kommen wir zur Kreiseegge: Wesentliches Unterscheidungsmerkmal zur Vorgänger-Baureihe 01 ist die Anzahl der Werkzeugträger: Es kommen jetzt zwölf statt zehn zum Einsatz und der Antrieb erfolgt nicht mehr über ein Satellitenrad, sondern direkt auf ein Zahnrad des Werkzeugträgers. Amazone nennt das DirectDrive.

Was sich unspektakulär anhört, ermöglicht eine Reihe von Verbesserungen: Durch die kleineren Werkzeugträger werden auch die Zahnräder kleiner. Die Wanne wird kürzer und dadurch leichter. Die Koppelpunkte für die Sämaschine rücken dichter an den Traktor und der benötigt durch den kürzeren Hebel weniger Hubkraftbedarf.

Die Zinken stehen auf Schlepp und lassen sich schnell und werkzeuglos auswechseln. Eine Überlastsicherung im Zinken schützt zudem die Kreiselegge. Die Planierschiene wird zentral eingestellt und ist an der Walze montiert.

Wer die Arbeitstiefe der Kreiselegge verstellt, muss die Schiene nicht nachjustieren. Ein Oberlenker hält die Walze immer parallel. An unserer Test-Kreiselegge war eine Zahnpackerwalze mit 600 mm Durchmesser montiert. Die Tiefenführung verstellt der Fahrer auf Wunschhydraulisch. Serie ist die Einstellung über eine Lochkulisse. Die Spuranreißer – so sie noch jemand benötigt– sind an der Kreiselegge montiert und so beim Wechsel der Sämaschine immer mit dabei.

Gut gefallen hat uns, dass sich die Seitenleitbleche an der Kreiselegge nach außen ausstellen lassen. Das bedeutet zwar Absteigen auf dem Feld, da die Kreiselegge dadurch 3,05 m breit ist, aber die Bleche verhindern, dass sich Dämme bilden und machen ein sauberes Anschlussfahren möglich.

950-Liter-Düngertank

Wir hatten an unsere Precea 3000 ACC vier Säaggregate mit einem Reihenabstand von 75 cm verbaut. Möglich sind auch fünf und sechs Reihen mit einem Reihenabstand von 50, 60 und 70 cm. Schade für Rübenanbauer: Ineinen Reihenabstand von 45 cm zu sähen ist mit der 3000 ACC nicht möglich.

Der Zusatz CC im Produktnamen steht übrigens für Düngetechnik im Double-Shoot-Verfahren. Wir hatten den 950 l großen Düngertank huckepack, der sich auf der Packerwalze abstützt. Der Transport des Düngers zu den Scharen erfolgt pneumatisch. Das Gebläse dafür wird hydraulisch angetrieben. Laut Amazone reicht dafür bereits ein geringer Durchfluss von 25 l/min aus.Bei unserer Maschine bekamenalle vier Scheibenschare die gleiche Düngermenge. Grund dafür ist, dass alle Düngerdosierer auf einer Welle sitzen. Der Antrieb der Dosierung ist elektrisch.

Die Scheibenschare haben einen Durchmesser von 38 cm und platzieren den Dünger 5 cm neben der Saat. Amazone nennt die Doppelscheiben FerTeCTwin. Die Arbeitstiefe kann nur mit einem Werkzeugzwischen 1 bis 15 cm verstellt werden. Die Dosierung ist so ausgelegt, dass bei 15 km/h maximal 250 kg Dünger pro Hektar ausgebracht werden können – das sollte reichen.

Mais mit Überdruck säen

Alle Maisdrillen, die mit Tempo über den Acker fahren, haben eines gemeinsam: Mit Überdruck werden die Körner gegen die Vereinzelungsscheiben gedrückt. Abstreifer sorgen anschließend dafür, dass jeweils nur ein Korn auf dem Loch für die Vereinzelung sitzt. Die Abstreifer lassen sich elektrisch von der Kabine aus verstellen. Um das Ergebnis auch kontrollieren zu können, wird jedes Korn über einen Sensor erfasst und im Terminal angezeigt.

Erfolgreich vereinzelt, verschließt ein Rädchen von hinten das Loch auf der Vereinzelungsscheibe. Das Korn fällt mit dem Überdruck in den Schusskanal und landet in der Säfurche. Sie hat zuvor das PreTeC Mulchsaatschar geformt. Neben dem Eigengewicht von 120 kg bekommen die Schare mit einer Feder noch mal bis zu 100 kg aufgelastet. Die anschließende Fangrolle drückt das Korn in den Boden. Es folgen die V-Andruckrollen, um die Furche wieder zu schließen.

Während sich die Düngerschare nur mit Werkzeug in der Tiefe verstellen lassen, klappt das beim Säschar werkzeuglos von theoretisch 1 bis 10 cm. Für einen guten Furchenschluss lassen sich Winkel und Druck der Andruckrollen verstellen.

Bedient wird die Precea mit einem ISOBUS-Terminal. Wir hatten das Amatron 4 von Amazone im Einsatz. Ein Tablet lässt sich per Wlan damit verbinden. So bekommt man einen zweiten Monitor für eine bessere Übersicht.

Mit Automatik

Da jedes Säorgan mit einem Sensor versehen ist, lassen sich auf dem Bildschirm Fehlstellen oder Doppelbelegungen erkennen und dank der elektrischen Verstellung der Abstreifer gegebenenfalls korrigieren. Es gibt aber mit Smart-Control auch eine automatische Anpassung der Abstreifer. Die Saatmenge lässt sich vom Terminal aus anpassen. Auch eine Saatmengen-und Düngeregelung nach Applikationskarte ist möglich.

Gut gefallen hat uns das Anlegen einer virtuellen Vorgewendegrenze. Dann schalten die Säaggregate automatisch ab. Das Vorgewende kann zum Schluss gesät werden und es muss nicht über schon gesäte Reihen gefahren werden.

Um nach dem Pflug in einem Arbeitsgang den Mais legen zu können, bietet Amazone nun einen lenkbaren Frontpacker an. Wir hatten den Nautilus 930 in der Fronthydraulik. Er hatte in der Front noch eine Planierschiene, um die Schollen zu brechen und einzuebnen. Dank der guten Lenkbarkeit war der Einfluss auf die Spurführung nur gering. ●

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