Kopfdünger
Bauernmilliarde: Gut gemeint, schlecht gemacht
Jetzt ist klar, wie die Bauernmilliarde (ein fürchterliches Wort!) verteilt wird. Landwirte und Lohnunternehmer können Zuschüsse zu einer Investition bekommen, die besonders umwelt- und klimaschonend ist. Das klingt für Außenstehende sicher erst mal ganz gut. Ich persönlich ärgere mich und bin überhaupt nicht zufrieden damit, wie das Geld verteilt wird.
Nur Neumaschinen, die die umwelt- und klimaschonenden Bedingungen erfüllen, werden gefördert. Damit muss der Landwirt tief in die Tasche greifen. Wäre es tatsächlich darum gegangen, die Landwirtschaft zu unterstützen, hätten auch gebrauchte Maschinen in die Förderung gehört. Jetzt könnte der Markt für gebrauchte Maschinen teilweise zusammenbrechen. Auch diese Einschnitte müssen wir Bauern hinnehmen.
Mit Technik und Digitalisierung lösen wir ganz einfach alle Probleme. Das glauben die Politiker, aber es sind nur ein paar Werkzeuge von vielen, die zudem richtig eingesetzt werden müssen. Wir brauchen langfristige und nachhaltige Konzepte. Sie müssen darauf ausgelegt sein, bei Umweltschutz, Ressourceneffizienz und Klimaschutz erfolgreich zu sein und die Wertschöpfung auf den Betrieben verbessern. Dieses Förderprogramm tut das nicht im Ansatz.
Würde das Geld in Fort- und Ausbildung, in die Erforschung neuer Anbaukonzepte oder in den Aufbau regionaler Vermarktungs- und Wertschöpfungsketten gesteckt, wäre allen deutlich mehr geholfen.
Für mich zeigt das Programm das Versagen der politischen Entscheidungsträger. Sie tauschen sich nicht mehr mit uns Praktikern aus, und wenn doch, nehmen sie Kritik, Vor- und Ratschläge nicht an und ziehen ihre Agenda weiter durch. Die Bauernmilliarde ist vielleicht gut gemeint (selbst daran habe ich meine Zweifel), aber schlecht umgesetzt.
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