agrarheute ERKLÄRT
Was ist eigentlich Winterdiesel?
Alle Jahre wieder wird an den Tankstellen vom 16. November bis zum 28. Februar Winterdiesel verkauft. Mit dem Spezialkraftstoff für die kalte Jahreszeit starten Motoren auch noch bei minus 20 Grad Celsius– vorausgesetzt die Batterie macht nicht schlapp.
Es gibt auch einen Fachbegriff: Bei Winterdiesel ist das die Filtrierbarkeitsgrenze, die englisch Cold Filter Plugging Point heißt und als CFPP-Wert angegeben wird. Winterdiesel bei uns gehört zur Klasse F und hat einen CFFP-Wert von minus 20 Grad Celsius. Einige Mineralölanbieter liefern auch Diesel, der bis zu einer Temperaturen von minus 30 Grad Celsiussauber durch die Kraftstoffleitung fließt. In der Zeit vom 1. Oktober bis zum 15. November und vom 1. März bis zum 14. April darf an den Tankstellen Übergangsdiesel verkauft werden. Der ermöglicht einen störungsfreien Betrieb bei bis zu zehn Grad Celsius.
Der Grund für den Winterdiesel liegt in den Eigenschaften des Treibstoffs. Bei tiefen Temperaturen ab zirka minus sieben Grad Celsius flockt das Parafin im Diesel aus und verstopft Filter und Leitungen. Es fließt kein Diesel und die Rail-Anlagen und Einspritzdüsen bleiben trocken.
Damit das nicht passiert,ändern die Raffinerien ihren Bearbeitungsprozess, mit der Folge, dass weniger Parafine im Diesel sind. Zum anderenmischen sie dem Dieselspezielle Fließverbesserer als Zusatzstoffe bei. Diese verhindern ein Ausflocken des Parafins und damit die Probleme. Tanken Sie daher in die Hoftankstelle rechtzeitig Winterdiesel in einen möglichst leeren Tank. Planen Sie die Lieferung mit ihrem Lieferanten und fragen Sie ihn, ab wann er Winterdiesel anbietet. Die meisten Mineralölhändler können schon vor dem Stichtag liefern.
Bevor zum ersten Mal Winterdiesel in den Tank von Traktor, Futtermischwagen oder Radlader kommt, sollte der Fahrzeugtank möglichst leer sein. Sonst vermischen sich Winter- und normaler Dieselkraftstoff und die Winterhärte nimmt ab.
Sollte der Traktor dennoch mal stehen bleiben, ist das ärgerlich, aber nicht schlimm. Sobald er im Warmen bei einstelligen Pluswerten steht, lösen sich Parafine schnell wieder auf und der Motor startet. Verwenden Sie auf keinen Fall eine offene Flamme wie eine Lötlampe zum Erwärmen der Leitungen.
Von der Verwendung von speziellen Fließverbesserern raten die meisten Diesellieferanten ab.Sie sind aber vielleicht eine bessere Lösung, als den Fahrzeugtank leer zu pumpen, wenn der Traktor mit Sommerdiesel stehen geblieben ist.
Auf keinen Fall sollten sie Benzin oder Spiritus in den Diesel mischen. Diese früher übliche Methode schadet den modernen Motoren, da die Schmierwirkung verschlechtert wird und besonders die Einspritzpumpe und die Injektoren beschädigt werden. ●
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