Logo agrarheute digitalmagazin

Artikel wird geladen

KOMMENTAR

„Wir sind ja so digital!“

Bernd Feuerborn, Redaktion Pflanze + Technik

Wie digital sind Sie? Und wie digital ist Ihr Betrieb? Wahrscheinlich wissen Sie es selbst nicht genau, weil Digitalisierung zwar ein gängiges Schlagwort ist, aber jeder etwas anderes darunter versteht. Der eine managt seinen Betrieb mit Smartphone und Tablett, der andere ist froh, wenn er den Mehrfachantrag online stellen kann. Der eine bekommt eine SMS vom Händler, um einen Termin für den nächsten Service beim Traktor zu vereinbaren. Der andere klebt Panzertape unter die Motorhaube und notiert dort den letzten Ölwechsel.

Digitalisierung soll für einen Effizienzschub in der Landwirtschaft sorgen. Das stimmt sicherlich, wenn die notwendigen Daten für die Dokumentation bei Pflanzenschutz und Düngung auf dem Acker automatisch in der Schlagkartei landen.

Aber welche Daten und wie viele Daten werden denn benötigt? Reicht mir die Düngermenge pro Schlag oder pro Hektar oder benötige ich es gar für jeden Quadratmeter? Bekomme ich neue Erkenntnisse, wenn ich zur Überprüfung meiner Maßnahmen die Ertragskarte über die Düngekarte lege? Muss ich selber überlegen oder macht das die künstliche Intelligenz? Was nützen mir die Daten, wenn es sechs Wochen nicht regnet und der Dünger nicht wirkt?

Es gibt viele Fragen und wahrscheinlich genauso viele Antworten. Und das macht Digitalisierung so schwierig. Trotz toller Entscheidungshilfen, Leitfäden und didaktisch aufgebauter Werkzeugkästen: Der Weg zur digitalen Landwirtschaft dreht keine Dauerschleife im stillen Kämmerlein. Tauschen Sie sich gemeinsam mit Kollegen aus und erarbeiten Sie sich, wo Sie stehen und wo Sie hin wollen.

Digitalisierung kostet Geld und muss sich genauso wie der neue Düngerstreuer rechnen. Nicht alles, was technisch machbar ist, ist auch betriebswirtschaftlich sinnvoll. Dies gilt es zu erkennen und zu unterscheiden, um die Digitalisierung der Höfe mit Augenmaß weiter voranzutreiben.

Eigentlich ist das einfach und ein alter Hut: Herrscht Unsicherheit und muss ein Nutzen für Sie als Landwirt in blumige Marketingversprechen verpackt werden, geht nichts voran. Dort, wo die Digitalisierung Geld und Zeit spart, kommen digitale Anwendungen schnell zum Einsatz. Section Control ist ein gutes Beispiel. Wer es hat, will es nicht mehr missen. Es spart Dünger und Pflanzenschutzmittel und schont die Umwelt.

Einen Leitfaden, der hilft, digital erfolgreich zu werden, finden Sie unter: www.dlv-landtechnik.de/leitfadendigital

Bernd Feuerborn

Redaktion Pflanze + Technik

E-Mail: bernd.feuerborn@agrarheute.com

Digitale Ausgabe agrarheute

Schön, dass Sie in die digitale agrarheute reingelesen haben. Ihr überregionales Fachmagazin für moderne Landwirtschaft liefert Ihnen jeden Monat Informationen aus Politik, Technik und Tierhaltung und Ackerbau. So bleibt Ihnen mehr Zeit für das Wesentliche: die Landwirtschaft.

✔ Immer und überall verfügbar
✔ Artikel teilen
✔ Zusätzliche digitale Inhalte gegenüber der gedruckten Ausgabe
✔ Artikel merken und später lesen