Kritischen Fragen souverän begegnen
Ernte bedeuten für Landwirte Stress. Kommen dann noch Anfeindungen oder kritische Fragen hinzu, ist das schnell zu viel. Wie können Landwirte in solchen Situationen reagieren?
Es kann helfen, die drei Standbeine der Kommunikation im Kopf zu haben. Das sind Akzeptanz, Empathie und Kongruenz, was man gut mit Ehrlichkeit umschreiben kann. Konkret bedeutet das für den Landwirt in einer Stresssituation, dass es wenig bringt, dagegen anzugehen. Vielmehr kann es hilfreich sein, sich selbst ein Stück zurückzunehmen und sich zu fragen wo genau das Problem des Gegenübers liegt. Für den Landwirt ist es vielleicht unan- genehm, sich in der Eile noch diese Frage zu stellen, aber sie bringt oft schon eine erste Klärung und etwas Abstand zu der Situation.
Der Landwirt muss sich nicht auf unnötige Streitgespräche aus „Ja, aber“ einlassen. Besser ist es, das Argument des Gegenübers aufzunehmen und ein eigenes damit zu verknüpfen. Als Beispiel: „Ja, ich fahre hier mit Schlepper und Wagen auf der engen Straße und versperre Radfahrern den Weg. Das stört. Allerdings komme ich nur über diesen Weg zu meinem Acker. Also wäre es gut, wenn wir uns beide etwas Platz machen.“Diese Grundhaltung ist wichtig, um nicht in den ersten paar Sekunden schon in die Recht- fertigung zu gelangen, sondern auf sachlicher Basis argumentieren zu können. Zur Akzeptanz gehört auch, zu wissen, dass man auch mit Empathie einen gewissen Prozentsatz der Menschen nicht erreichen kann.
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