Neu Bauen ohne Mehrfachantrag

Vor jedem Neubau oder Umbau muss der Bauherr unglaublich viel Schreibarbeit leisten. Egal ob es um einen Milchviehstall, ein Getreidelager oder eine Maschinenhalle geht. Davon kann jeder Landwirt ein Liedchen singen. Wer im Außenbereich bauen will, muss unter anderem nachweisen, dass er dauerhaft und nachhaltig einer landwirtschaftlichen Tätigkeit nachgeht. Entgegen einem landläufigen Glauben sind Landwirte zu diesem Nachweis aber nicht verpflichtet, den Mehrfachantrag zur EU-Agrarförderung zu stellen. Doch dazu später mehr. Zunächst gilt es, die Bedingungen für den geplanten Bau zu prüfen.

Wer innerhalb der Ortslage oder in einem durch Satzung oder Bebauungsplan ausgewiesenen Bereich bauen will, unterliegt keinen Nachweispflichten bezüglich Umfang und Nachhaltigkeit seiner landwirtschaftlichen Tätigkeit.

Anders ist dies, wenn das Bauvorhaben im Außenbereich errichtet werden soll. Hier ist ein Vorhaben nur zulässig, wenn es einem land- oder forstwirtschaftlichen Betrieb dient. Häufig herrscht der Irrglaube, dass ein Landwirt mit einem Bauvorhaben im Außenbereich privilegiert sei. Entscheidend ist nicht die Eigenschaft des Bauherrn, sondern die Eigenschaft des Bauvorhabens. Es muss einem schon vorhandenen oder einem noch einzurichtenden landwirtschaftlichen Betrieb dienen.