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Sind Eichen-Sanitärhiebe ökologisch sinnvoll?

Aus Sicht des Naturschutzes sehr wertvolle Eichen-Habitatbäume im Hutewald Solling, Südniedersachsen

In einer Welt, in der Forstwirtschaft in erster Linie ökonomische Ziele der Holzproduktion verfolgt, fällt die Entscheidung vergleichsweise leicht: Kränkelnde Bäume werden entnommen, um sie noch gewinnbringend nutzen zu können und um den verbleibenden Baumbestand zu schützen. In der heute multifunktional ausgerichteten Forstwirtschaft machen Naturschutzbelange die Entscheidung ungleich komplexer: So kann die Entnahme älterer Bäume mit Mikrohabitaten die Populationen gefährdeter und geschützter Arten beeinträchtigen. Habitatbaumkonzepte sollen dieser Gefahr entgegenwirken [6]. Sanitärhiebe können wiederum die Umsetzung von Habitatbaumkonzepten konterkarieren [7]. Bei Eichenwäldern kommt verschärfend hinzu, dass sie besonders artenreich sind und gleichzeitig aus Naturschutzsicht einen ungünstig-unzureichenden bis ungünstig-schlechten Erhaltungszustand aufweisen [8]. Hier steht also ein hoher und bereits heute bedrohter Wert auf dem Spiel.

Eichen-Sanitärhiebe werden vonseiten des Waldschutzes nicht nur aus ökonomischen Gründen empfohlen, sondern sollen auch dem Erhalt der Habitatkontinuität von Eichenlebensräumen dienen [2]. Doch wie groß ist die Evidenz für die entsprechende Wirksamkeit von Eichen-Sanitärhieben? Steht der Entnahme von Habitatbäumen mit ausreichend großer Sicherheit eine mittel- bis langfristige Stabilisierung des Lebensraums gegenüber? Wer sich auf die Suche nach belastbaren Studien begibt, die in diese Richtung deuten, greift leider ins Leere. Mit Sallé und Co-Autoren (2014) kann festgestellt werden: „Sanitärhiebe … werden z. B. in Deutschland und Spanien empfohlen … Die Wirksamkeit von Sanitärhieben zur Bekämpfung von rinden- und holzbohrenden Insekten in Eichenbeständen wurde allerdings niemals belegt“ (aus dem Englischen übersetzt) [4].

Es gibt demnach weder eine Evidenz für die Wirksamkeit von Eichen-Sanitärhieben als Erhaltungsmaßnahme noch für ihre Unwirksamkeit. Der Waldschutz kann sich bisher nur auf Erfahrungswissen berufen [2]. So legitim und unverzichtbar Erfahrungswissen auch ist, die Wissenschaftsgeschichte und insbesondere die Geschichte einer dem Waldschutz verwandten Disziplin, der Medizin, zeigen aber auch, dass Erfahrungswissen wissenschaftlich überprüft werden muss. Beispielsweise hat uns die evidenzbasierte medizinische Forschung inzwischen glücklicherweise erkennen lassen, dass der Aderlass keine wirksame Behandlungsmaßnahme darstellt.

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