Waldzustand 2023
Schneller Überblick
- Das Jahr 2023 war zwar relativ niederschlagsreich, hat aber auch alle bisherigen Wärmerekorde deutlich überboten
- Die Kiefer konnte sich gegenüber dem Vorjahr erholen, ansonsten blieben die Kronenverlichtungen auf hohem Niveau stabil
- Perspektivisch bleibt der Zustand der deutschen Wälder angespannt
Betrachtet man die Witterung im vergangenen Jahr, so bestimmen vor allem zwei Faktoren das Bild. Zum einen ergaben sich fast deutschlandweit vergleichsweise hohe Frühjahrsniederschläge, gefolgt von regelmäßigen Regen- ereignissen in den Sommermonaten. Hierdurch konnten sich die Bodenwasserspeicherstände vielerorts weitestgehend erholen. Zum anderen war das Jahr 2023 abermals eines der wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In vielen Monaten wurden neue Wärmerekorde erreicht, vor allem in den Herbst- und Wintermonaten. Gleichzeitig traten vermehrt Wetterextreme auf. So führte Starkregen am Ende des Jahres beispielsweise in vielen Bundesländern, mit einem Schwerpunkt in Norddeutschland, zu einem „Weihnachtshochwasser“. Die Lage entspannte sich erst im Lauf des Januar 2024 wieder. Auch die Wintermonate fielen insgesamt zu mild aus. Laut Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) handelte es sich beim Winter 2023/2024 um den 13. milden Winter in Folge und gleichzeitig um den drittwärmsten und nassesten seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Was bedeutet das nun für die Waldbäume in Deutschland? Dank der günstigen Niederschlagssituation hatten diese 2023 weniger mit Trockenstress zu kämpfen, dafür sorgten die Spätfolgen aus den Vorjahren insgesamt dennoch vielerorts für eine Verschlechterung des Gesundheitszustands des Waldes. Für die Haupt- baumarten ergibt sich für 2023 das folgende Bild:
- Der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen bei der Fichte stieg von 40 % im Vorjahr auf 43 % im Jahr 2023. Im Vergleich zu den anderen Hauptbaum- arten weist die Fichte die höchste Absterberate auf.
- Bei der Kieferging der Anteil an deutlichen Kronenverlichtungen wieder zurück auf 24 % von 28 % 2022. Das Schadniveau bleibt trotz des Rückgangs hoch. Der Anteil der Kiefern ohne Verlichtungen hat sich mit 23 % erfreulich gesteigert, nach einem Rekordtief von 13 % im Vorjahr.
- Die deutlichen Schäden an der Buche sind auf hohem Niveau verblieben. Der Anteil an deutlichen Kronenverlichtungen stieg um einen weiteren Prozentpunkt auf 46 %. Der Anteil ohne Schäden ist nach einer Erholung auf 21 % im Vorjahr wieder auf 15 % gesunken. Allerdings haben auch ein Drittel der Bäume fruktifiziert, mehr als im Vorjahr.
- Nach einer dreijährigen stabilen Phase mit Werten um 40 % sind die deutlichen Kronenverlichtungen an der Eiche 2023 wieder auf 44 % gestiegen. Die bisherigen Höchstwerte lagen bei 50 bis 52 %. Der Anteil ohne Verlichtungen sank von 19 % auf 17 %.
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