Nur gemeinsam sind wir stark!
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Wo finden sich mehr Arten? Im naturnahen Wirtschaftswald oder im stillgelegten Wald? Einerseits wirkt das Eingreifen in den Wald ähnlich einer natürlichen Störung: Das Kronendach wird aufgelockert und lässt mehr Sonnenlicht auf den Waldboden. Dadurch erhöht sich die Anzahl lichtliebender Arten. Zudem wird durch die Verarbeitung des gewonnenen Rohstoffs Holz zu möglichst langlebigen Produkten Kohlenstoff gebunden und so dem Kreislauf langfristig entzogen. Andererseits dient das naturbelassene Waldökosystem in seiner Gesamtheit als Kohlenstoffsenke: Kohlenstoff wird sowohl in der oberirdischen Biomasse als auch im Waldboden gebunden. In einem intakten Naturwald verbleibt der Kohlenstoff im Holz alter Bäume und später im Totholz. Während der Zerfallsphase wird das CO2 dabei nur langsam wieder abgegeben. Doch wie sieht er jetzt aus, der „Königsweg“? Stilllegen oder doch nutzen? Und wenn wir stilllegen: Woher kommt dann künftig unser Holz, das wir ja unbestritten brauchen? Die Lösung liegt wahrscheinlich auch hier irgendwo in der Mitte, schließlich hat sich der Wald in den letzten Jahrhunderten nicht zuletzt durch uns Menschen und unsere Ansprüche entwickelt. Um eine nachhaltige Versorgung mit Holz zu gewährleisten und gleichzeitig den Wald klimafit zu machen, ist ein Miteinander der einzelnen Wald-Interessengruppen unerlässlich. Denn nur gemeinsam wird es uns gelingen, einen Zukunftswald zu schaffen, der sowohl unsere Holzversorgung sicherstellen als auch dem Klima- und dem Artenschutz dienen kann.
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